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Wer das Wort „Tantra“ hört, denkt normalerweise an erotische Massagen oder wilde sexuelle Verrenkungen.
Die wenigsten können sagen, was Tantra eigentlich genau ist. Doch eines ist Tantra auf jeden Fall: Viel mehr als nur ein sexueller Akt.
Tantra ist gleichzeitig auch ein Weg der Selbsterfahrung, der auf einer tiefen Ebene sehr viele Veränderungen in Bezug auf Lebensfreude, Vitalität und Energie in unser Leben bringen kann. Tantra verbindet Körper, Geist und Seele – also alles, was uns Biohacker interessiert.
In diesem Artikel möchten wir das Thema mal etwas genauer beleuchten. Du erfährst, was Tantra genau ist, welche Vorteile es mit sich bringt und wie du Tantra praktisch für dein Leben und deine Sexualität anwenden kannst – egal ob du in einer Beziehung bist oder nicht.
Mehr als Sex: Was ist Tantra? Eine Definition
Wenn man davon spricht, dass Tantra eine Philosophie ist, dann stimmt das nicht ganz. Genau genommen kommen unter diesem Begriff unzählige philosophische und religiöse Strömungen zusammen, die hauptsächlich aus Indien stammen und deren Ursprünge bis ins zweite Jahrhundert nach Christi Geburt zurückreichen. Etwa ab dem achten Jahrhundert kristallisierten sich dann die ersten voll umfänglichen Lehren heraus.
Im eigentlichen Wortsinne heißt „Tantra“ so viel wie „Zusammenhang“ oder „Kontinuum“. Das höchste Ziel ist dabei die Verschmelzung der individuellen menschlichen Energie mit der universellen Energie. Gewissermaßen geht es im Tantra also um Einheit und Verbundenheit mit dem Leben.
Das Zusammenspiel von männlicher und weiblicher Energie
Anders als in vielen anderen Religionen und Philosophien des Westens, aber auch des Ostens, geht der tantrische Weg mitten in das Leben hinein. Er ist Lust-freundlich und sinnlich und weit mehr als das rein Körperliche.
Ein zentrales Element der Philosophie, um diese Einheit herzustellen, ist die Verbindung von weiblicher (Yin) und männlicher Energie (Yang).
Vor allem das höchste weibliche Prinzip, die Urkraft, die mit der Göttin Shakti symbolisiert wird, steht dabei im Vordergrund. Die männliche Energie (Shiva) dient im Tantra der Entfaltung der weiblichen Energie – aber natürlich auch umgekehrt.
In einer über Jahrhunderte doch sehr männlich dominierten Welt ist das schon fast ein revolutionärer Ansatz, der auch gesellschaftlich spannende Fragen aufwirft. Doch das wäre ein anderes Thema – hier in diesem Artikel möchten wir vor allem darauf eingehen, was Tantra individuell für dich bedeutet und wie es dir helfen kann, ein glücklicheres Leben zu führen.
Wichtig ist vor allem auch noch zu sagen, dass Tantra davon ausgeht, dass jeder Mensch immer beides in sich trägt: Die weibliche und die männliche Energie – beziehungsweise das, als was sie definiert werden.
Es geht vor allem darum, eine gute Balance zu finden und als Mann auch weibliche Energiequalitäten zu integrieren – wie etwa Intuition, Empfangen, Weichheit – sowie als Frau männliche Energiequalitäten zu kultivieren, wie etwa gerichtete Power, Zielstrebigkeit und Schöpfertum.
Slow-Sex bevor es cool war
Natürlich ist Tantra eng mit dem Thema Sex verknüpft. Das Ziel der Einheit mit dem Leben wird gewissermaßen über die Vereinigung zweier Körper praktiziert. Sexualität wird im Tantra verehrt und als Ausdruck der Selbstwahrnehmung und Selbsterfahrung gesehen.
Die Ausprägungen davon sind vielfältig.
Ja, Tantra kann zum Beispiel eine erotische Massage sein, bei der viel Wert auf die sinnliche und entspannende Erfahrung gelegt wird.
Tantra kann auch eine der wilden sexuellen Verrenkungen sein, die im wohl bekanntesten Tantra-Lehrbuch, dem Kamasutra niedergeschrieben sind.
Aber genauso kann ein sanftes Streicheln oder auch die Missionarsstellung extrem tantrisch und energetisierend sein – vor allem dann, wenn das Bewusstsein über die Energie integriert wird. Im Tantra werden viele Stellungen lange und bewusst gehalten.
Die Vorteile tantrischer Rituale im Alltag
Tantra kann eine ganze Armada an positiven Aspekten in unserem Leben fördern:
Eine neue Beziehung zum Sex – fernab vom Leistungsdruck: Für viele Menschen ist auch das Sexualleben ein Sinnbild der Gesellschaft. Wir denken, dass wir performen müssen. Der menschliche Körper ist allerdings viel mehr als das. Zu hoher Druck und falsche Vorstellungen sorgen oft dafür, dass man sich gar nicht wirklich fallen lassen kann und dann entweder Flaute im Bett herrscht oder bei Weitem nicht das volle Potenzial einer Beziehung entfaltet wird.
Mehr sexuelle Lust – aber auch Kreativität und Freude: Viele Techniken aus dem Tantra zielen darauf ab, die sexuelle Lust ganz bewusst zu befreien. Vor allem mit Tantra Yoga-Übungen lassen sich Energien freisetzen, von denen wir vielleicht nicht einmal geahnt haben, dass wir sie haben. Positiver Nebeneffekt: So erhöhen wir auch die Kreativität und Lebensfreude.
Mehr Achtsamkeit und ein besseres Körpergefühl: Wenn du, wie im Tantra vorgesehen, auf sexueller und sinnlicher Ebene Achtsamkeit praktizierst, trainierst du, die Signale und Wünsche deines Körpers viel genauer wahrzunehmen und wertzuschätzen. Du kannst lernen, genau hinzuspüren, was du gerade brauchst und so viel mehr Erfüllung finden. Achtsamkeit ist außerdem niemals losgelöst von anderen Bereichen. Somit wirst du auch in deinem gesamten Leben generell achtsamer.
Entspannung und Abbau von Stresshormonen: Unsere Welt im 21. Jahrhundert ist auf vielen Ebenen von Stress und Hektik geprägt. Alles muss schneller gehen. Der Preis dafür ist hoch: Daueranspannung, fehlende Leichtigkeit bis hin zu körperlichen und psychischen Krankheiten. Bewusste Entschleunigung – gelebt durch Tantra – ist die beste Prophylaxe, um langfristig glücklich und entspannt zu sein.
Bessere und stärkere Orgasmen: Diesen Aspekt wollen wir natürlich nicht verhehlen. Das tantrische Yoga, also die Stärkung gewisser Muskeln, aber auch die Befreiung von körperlichen oder energetischen Blockaden kann einen enormen Einfluss auf die Intensität und Dauer des Orgasmus haben.
Was bedeutet Tantra in der Praxis?
Es ist schön und gut, Tantra als Konzept und Philosophie zu verstehen. Der höchste Wert liegt aber natürlich in der praktischen Anwendung.
Dabei ist Tantra immer beides: Es geht auch um den Akt an sich – also die Vereinigung von „Yoni“ und „Lingam“, wie im Tantra das weibliche und das männliche Geschlechtsorgan bezeichnet werden – aber auch um das Zusammenspiel von Energien, wie es zum Beispiel im „weißen“ Tantra-Yoga gelehrt wird.
Die drei Richtungen des Tantra-Yoga
1. Weißes Tantra
Das höchste Ziel in der Praxis des weißen Tantras ist es, den eigenen, individuellen Energiefluss zum Strömen zu bringen. Das weiße Tantra besteht aus Meditationen, Tanzen sowie Atem- und Yoga-Übungen. Weißes Tantra kann alleine oder mit einem Partner praktiziert werden und soll das Unterbewusstsein reinigen. Alte Gedankenmuster und energetische Blockaden können so überwunden und aufgelöst werden.
Tantra als universelles Lebensprinzip geht sogar noch weiter und durchzieht wirklich alle Ebenen des Lebens. Gewissermaßen war weißes Tantra eines der ersten Bio-Hacking-Konzepte auf diesem Planeten. Immer mit dem höchsten Ziel, Energien bewusster wahrzunehmen und anzuheben. Das bezieht sich darauf, was man isst, was man trinkt, wie man seinen Körper pflegt, wie man kommuniziert etc.
Wissenschaftlich erwiesen: Mit den Übungen des Tantra-Yogas kann sogar die Produktion des Stresshormons Cortisol gesenkt werden, wodurch sich das gesamte Wohlbefinden verbessert.1Acute and Chronic Effects of Tantric Yoga Practice on Distress Index
2. Rotes Tantra
Das rote Tantra sieht die sexuelle Vereinigung der Partner als einen energetischen Akt, der das Bewusstsein erhebt. Hier geht es um die bewusste Verschmelzung der weiblichen und männlichen Energien.
3. Schwarzes Tantra
Auch schwarzes Tantra hat die Fähigkeit, Energien zu lenken. Es dient jedoch zur Manipulation von Menschen, Gedanken oder dem Streben nach egoistischen Zielen.
Tantra für Paare
Die Nummer 1-Übung für Paare, um im Sinne der tantrischen Philosophie in Kontakt mit einer höheren Energie zu kommen, ist es, sich bewusst Zeit für die Entdeckung der anderen Person zu nehmen. Sowohl auf körperlicher als auch auf energetisch-emotionaler Ebene.
Der Clou dabei ist nämlich: Nur wenn man wirklich voll im Moment ist, bringt man die Energie am besten zum Fließen.
Nehmt euch bewusst Zeit und schaltet alle Ablenkungen ab: Smartphone, Fernseher etc. Eine schöne Musik im Hintergrund kann unterstützend wirken. Startet gemeinsam mit ein paar tiefen Atemzügen. Als Einstieg kann man sich auch einfach einölen und gegenseitig eine kleine, kurze Massage geben. Und dann beginnt einfach, mit allem, was ihr zur Verfügung habt, den anderen wahrzunehmen, zu berühren, zu entdecken.
Was entsteht dabei? Was bereitet Lust? Welche Gefühle kommen hoch? Welche Gedanken? Das muss nicht nur Extase sein – manchmal sind Handlungen auch schambehaftet. Nur wenn wir sie wirklich wahrnehmen und adressieren, können wir mehr Freiheit erreichen.
Ein achtsames Anfassen bedeutet, dass man sich ganz auf das Gegenüber einstellt, berührt und spürt, was in seinem Körper passiert. Entspannt oder verkrampft er sich? Ist es lustvoll? Entspannend? Anregend? Der Gebende wertet nichts, er beobachtet. Und der Empfangende bleibt passiv, damit auch er seine Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Und dann wird wieder getauscht.
Diese Tantra-Übung muss nicht zwingend mit Sex enden. Es geht darum, Intimität aufzubauen. Das tut vor allem Pärchen gut, die schon lange zusammen sind. So bringt man wieder neue Impulse und ein Knistern ins Liebesleben.
Tantra für Singles
Falls du diesen Artikel jetzt bis hierher gelesen hast und mit einem weinenden Auge denkst: „Ah, aber für mich ist das ja alles nichts, weil ich keinen Partner oder keine Partnerin habe!“, dann können wir dich trösten: Auch als Single kann man auf tantrischer Ebene so einiges erleben.
Im Prinzip ist nämlich auch jede Art der Verbindung mit deiner eigenen sexuellen Energie ein tantrischer Akt.
Eine Grundübung ist dabei sowohl für Frauen als auch Männer das Spiel mit dem Beckenboden.
Du kannst deine sexuelle Energie durch ein bewusstes Training (regelmäßige An- und Entspannung) des sogenannten PC-Muskels fördern. Um ein Bewusstsein für den Muskel zu bekommen: Stelle dir einfach vor, du musst dringend auf Toilette, aber es ist einfach keine in Sicht und du musst es noch etwas aushalten. Oder stelle dir vor, wie du beim Pinkeln den letzten Tropfen herauspressen möchtest.
Beide Male ist der PC-Muskel aktiv. Je mehr du ihn trainierst, desto mehr befreist du laut tantrischer Praxis deine sexuelle Energie. Probiere es einfach mal aus – am besten auch in Kombination mit bewusster und langsamer Atmung! Es ist spürbar.
Außerdem gibt es in vielen Städten mittlerweile spezielle Tantra-Workshops für Singles. Auch diese laufen oftmals anders ab, als man sich das vorstellt – schon alleine dadurch, dass die Teilnehmer meistens angezogen bleiben. Neben Übungen zur Steigerung des Lustempfindens spielt hier auch oft die Erkundung von Nähe mit anderen Menschen eine große Rolle.
Unterstützung eines achtsamen Lebensstils
Wenn wir Tantra als Teil eines ganzheitlichen Lebenswegs betrachten, können wir sehr viel Freude, Energie und Vitalität in unser Leben bringen.
Auch auf mentaler Ebene passiert dabei eine ganze Menge. Mit einer Masse von drei Pfund und mit einem Netzwerk von 100 Milliarden Nervenzellen ausgestattet, wird nämlich das Gehirn oft auch als unser größtes Sexualorgan bezeichnet.
Zur Unterstützung eines achtsamen und wachen Lebensstils – der im Sinne der tantrischen Sichtweise die Verbundenheit mit dem Leben bedingt – haben wir Primal Daily Flow entwickelt.
Daily Flow ist ein smartes Getränkepulver, dessen Ziel es ist, das Gehirn dabei zu unterstützen, möglichst viele „Flow-Momente“ zu kreieren. Jene Momente also, die man zum Beispiel auch aus dem Sex kennt, wenn der rationale, denkende Geist ausgeschaltet wird und die Dinge „wie von selber“ passieren.
Daily Flow enthält dafür einen ausgeklügelten Mix natürlicher Zutaten, deren Wirkungen durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigt sind:
- B-Vitamine, Vitamin C, Calcium und Magnesium zur Unterstützung des Energiestoffwechsels
- Vitamin C, Vitamin E und Vitamin B2, um Nervenzellen vor oxidativem Stress zu schützen
- B-Vitamine (Vitamin B3, Vitamin B6, Vitamin B7 und Vitamin B12), um die Nervenfunktion zu unterstützen
- Vitamin B5 für eine gesunde geistige Leistung
- Baustoffe für die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin, Acetylcholin und GABA
Hier kannst du Primal Daily Flow bestellen.
Fazit: Tantra – it´s worth a try!
In diesem Artikel hast du einen Einblick bekommen, was diese spezielle indische Religion auszeichnet und dass sie eine Menge Energie in jedem Einzelnen von uns entfalten kann.
Tantra ist definitiv nicht für jeden Menschen etwas. Doch wenn du mehr Bewusstsein, Achtsamkeit und Entspannung in dein Sexualleben (und darüber hinaus) bringen oder einfach nur neue Impulse setzen möchtest, dann hast du hier eine hervorragende Möglichkeit.
Wir wünschen dir viel Freude beim Praktizieren!
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Tantra
Tantra ist eine philosophische Strömung aus Indien, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Einheitserfahrungen zu erleben und weibliche und männliche Lebensenergie zu verbinden. Eine Art des Praktizierens ist dabei die bewusste sexuelle Vereinigung.
Eine tantrische Massage ist ein Ritual, in dem die körperliche Ebene mit der energetischen Ebene verknüpft wird und Energie zum Fließen gebracht wird. Eine Tantra-Massage kann die Sexualorgane mit einbeziehen, muss es aber nicht zwangsläufig.
Tantra Yoga ist ein Weg der tantrischen Erfahrung, der körperliche Übungen mit Achtsamkeit, Atem und inneren Bildern verbindet.
Einzelnachweise
wundervoll erklärt!
Sehr guter Text !!!