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Das Pareto-Prinzip steht in jedem einigermaßen vollständigen Zeitmanagement-Ratgeber. Und dafür muss es einen Grund geben. Denn vermutlich ist das Pareto-Prinzip mehr als ein „kleiner“ Hack, mit dem du nur etwas effektiver vor dich hin arbeiten kannst. Es ist fast schon ein Lebenskonzept, das dich glücklicher, erfüllter und erfolgreicher auf allen Ebenen machen kann. Wir erklären dir warum und wie genau.
Was ist das Pareto-Prinzip? – Eine Definition
Wer oder was ist eigentlich Pareto? Nein, keine Pizza-Sorte, auch keine neumodische Espresso-Erfindung. Aber trotzdem was mit Italien. Der italienische Soziologe und Ökonom Villfredo Pareto (1848-1923) stellte fest, dass Anfang des 19. Jahrhunderts ca. 80% des italienischen Grundbesitzes, 20% der Bevölkerung gehörte. So weit, so gut.
Doch im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurden durch andere Wissenschaftler ähnliche Entdeckungen gemacht, die sich auf erstaunliche Art und Weise diesem 80-20-Verhältnis vor allem in Wirtschaft und unternehmerischen Bereich sehr anglichen.
1989 wurde so zum Beispiel bekannt gemacht, dass es sich beim damaligen Weltvermögen um eine ähnliche 80-20-Besitzverteilung handele. Daraus ist dann das Pareto-Prinzip erwachsen, welches sinngemäß bedeutet:
Mit 20% des Gesamtaufwandes werden 80% der Ergebnisse bzw. Problemlösungen generiert.
Somit sagt das Prinzip aus, dass wenige wichtige Dinge extrem entscheidend sind und der meiste Aufwand, der für eine Problemlösung getätigt wird, nur einen sehr kleinen Teil vom Ergebnis ausmacht.
20/80 gilt dabei übrigens als Richtwert und sollte nicht haargenau auf dem Reißbrett ausgezählt werden. In mehreren Facharbeiten und Studien, wie in einer aus dem Jahre 2001 der Universität Marburg,1Eine Begründung der Pareto-80/20 Regel und Grenzwerte für die ABC-Analyse wurde das Gesetz mittlerweile mathematisch hergeleitet und in seiner Kernaussage bestätigt.
Die wichtige Botschaft des Pareto-Prinzipes
Die wesentliche Botschaft des Pareto-Prinzips lautet also: Konzentriere dich auf das Wesentliche. Und was hier wie eine Binsenweisheit klingen mag, ist im Detail dann doch etwas tückischer. Denn im logischen Umkehrschluss bedeutet das Prinzip auch, dass wir oft aus einem Meer an zu vielen Aufgaben, Entscheidungen und Optionen erst gar nicht dazu kommen, uns um das wesentliche 20%-ige zu kümmern.
Vielmehr schlagen wir unsere Zeit auf dem Terrain der nicht so relevanten anderen 80% tot und werden dadurch nie richtig erfolgreich und glücklich. Denn wenn das Prinzip bedeutet, dass die schönsten wenigen Bäume die besten Früchte abwerfen, dann tappt man vor lauter Wald immer noch zu oft um die falschen Exemplare. Logisch, oder?
Doch das Pareto-Prinzip hat in der neuen Psychologie noch eine andere Nachricht parat: Mach eine Sache richtig! Gerade in der heutigen Zeit gilt es in manchen Branchen und Gesellschaftsformen als „cool“, alles irgendwie „ein wenig“ zu beherrschen. Auf vielen Hochzeiten zu tanzen und mit dem Flow zu gehen.
Das Problem dabei: Flow kommt in diesem Fall gar nicht erst auf. Denn wenn wir alles nur ein wenig und nichts so richtig machen, werden wir wohl auch nie richtig gut in nur einer Sache, die ab einer gewissen Qualitätsstufe einen echten Unterschied macht.
Und am Ende bleiben nicht nur unsere Expertise, unsere wichtigsten Beziehungen und dementsprechend die damit einhergehenden Ergebnisse auf der Strecke, sondern auch die tägliche Freude wird zu einem gestressten Fähnchen im Wind.
Pareto-Prinzip Beispiele aus dem Alltag
Das Pareto-Prinzip, welches oft im Business und in Unternehmen Anwendung erfährt, ist damit fast schon ein universelles Prinzip für die Arbeit, doch auch für das Leben. Wo ist es besonders sinnvoll?
1. Deine Aufgaben
Mit 20% aller Aufgaben erledigst du oft deine wichtigsten beruflichen Ziele.
2. Deine Kunden
Vor allem, wenn du selbstständig bist: Ein Fünftel deiner Kunden bringen in vielen Dienstleistungsbranchen oft 80% des Umsatzes.
3. Deine Produkte
Das wichtigste Einzel-Produkt von dir selbst oder eines Unternehmens ist meistens jenes mit dem meisten Ertrag.
4. Deine Freunde
Mit wenig Freunden verbringst du wahrscheinlich die meiste und innigste Zeit.
5. Deine Gesundheit
Immer wieder sehen wir, dass wenige effektive Bio-Hacks oder körperliche Übungen einen sehr großen Effekt auf den Körper haben können. Auch hier findet das Pareto-Prinzip also Anwendung.
Pareto-Prinzip Anwendung: So nutzt du es für dich
Wie du an den Beispielen siehst, kann das Pareto-Prinzip Auswirkungen auf unser ganzes Leben haben. Daher bleibt uns nur noch die Zauberfrage: Wie integrieren wir es in unseren Alltag?
1. Definiere deine 20%
Frage dich: Wenn du für deine Aufgaben nur drei Stunden am Tag Zeit hättest, welche würdest du dann erledigen? Natürlich kannst du dir diese Fragen auch für deine übrigen beruflichen Rubriken stellen. Ebenso für privates.
Wenn du an dieser Stelle das eine oder andere Mal ins Grübeln kommst, fertige dir am besten eine Liste mit zehn Punkten an. Anschließend streichst du acht bis neun davon weg, sodass nur noch das absolut Wichtigste auf dem Zettel steht. Also jene Dinge, die den größten Effekt generieren und tatsächlich unersetzbar sind.
2. Definiere deine 80%
Wenn man manchmal nicht weiß, was einem wichtig ist, ist es mitunter viel erkenntnisreicher zu wissen, was denn nicht wichtig ist. Scanne deinen beruflichen und privaten Alltag und schreibe dir alle Dinge auf, die du regelmäßig tust.
Und nun entscheidest du für jeden Punkt: Ist diese eine Sache wirklich wichtig? Bringt diese eine Sache mich näher an mein Ziel? Will ich das überhaupt? Macht mich diese Sache erfolgreicher oder glücklicher?
Anschließend hältst du deine Not-To-Do-Liste in den Händen und wirst dich vielleicht fragen „Warum um Himmels Willen habe ich diese Dinge überhaupt zuvor gemacht?“
3. Plane deine Pareto-Zeit
Nun geht es um das Wichtigste: Die Umsetzung. Plane zwei Blöcke pro Tag mit jeweils 2–3 Stunden, in denen du fokussiert nur an deinen wichtigen 20%-Aufgaben arbeitest oder mit diesen deine Zeit verbringst.
4. Plane deine Zeit fürs Unwichtige
Sind die anderen 80% an Aufgaben eigentlich komplett unwichtig? Manchmal schon, manchmal nicht. Denn oft handelt es sich um Dinge, die zwar aufgeschoben werden können und nicht besonders wichtig sind, doch dennoch getan werden müssen. Um das Pareto-Prinzip vollkommen auszuschöpfen, sind zwei Punkte wichtig.
Erstens, insofern möglich, delegiere alles, was andere Menschen besser und lieber machen als du.
Zweitens: Solltest du die unwichtigen Aufgaben selbst bearbeiten (müssen), erledige diese in Randzeiten des Tages. Das kann am späten Nachmittag sein oder in einer Zeit, in der man nicht im kreativen Flow steckt.
5. Reflektiere
Nimm dir einmal in der Woche eine Stunde Zeit zum Reflektieren. Leitfragen, die dabei wichtig sind:
- Welche Aspekte waren wirklich wichtig und haben mich weitergebracht?
- Wo habe ich immer noch zu viel Zeit und Aufwand verschenkt?
- Was lerne ich daraus für die nächste Woche?
Das Pareto-Prinzip im Zeitmanagement
Das Pareto-Prinzip an sich ist ein tolles Konzept. Doch es wirklich in den Tag zu integrieren, ist immer noch eine heikle Kunst. Zu diesem Zweck haben wir uns bereits sehr intensiv mit dem Thema ganzheitliches Zeitmanagement für einen gut gelebten Tag beschäftigt. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Pareto-Prinzip auch zeitlich gut in deinen „normalen“ Tag einbauen kannst.
Das Pareto-Prinzip in der Kritik
Berechtigte Kritik wird manchmal laut, wenn das Pareto-Prinzip als abstraktes Instrument ungefragt ins Leben oder Business implementiert wird.
Denn seien wir mal ehrlich. Das Leben ist kein 80/20-Experiment, in dem wir mit mathematischer Sicherheit alles wie eine Maschine mithilfe dieser Formel entscheiden können. Denn wenn wir uns die Frage stellen, was bedeutet überhaupt „am wichtigsten/effizientesten/wertvollsten“, dürfen wir nicht außer Acht lassen, welchen langfristigen Sinn einige Aspekte haben, die heute unwichtig erscheinen.
Sprich: Vielleicht bringt manches, das wir heute erledigen, nicht sofort 80% der Ergebnisse und Resultate, die wir sofort sehen. Doch diese Dinge sind anders wichtig. Sie haben vielleicht einen ideellen Wert. Oder sie haben mit unserer Vision zu tun. Oder es erwärmt schlicht unser Herz.
Ein paar Beispiele gefällig? Statt einen wichtigen Auftrag zu erledigen, möchtest du lieber einen langen, persönlichen Eintrag in deinem Journal verfassen. Anstatt ein wichtiges Telefonat zu führen, verschiebst du es, um zu meditieren oder Zeit mit deiner Familie zu verbringen.
So sehr die 80/20-Regel des Pareto-Prinzips ihren Wert hat, so wichtig ist es auch, das größere Bild zu betrachten. Sind deine Aufgaben und To-Do-Listen in Einklang mit deiner Version? Sind sie wirklich sinnvoll? Haben sie eine langfristige Perspektive? Oder anders gesagt: Wende die 80/20-Regel an, doch werde kein Roboter.
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Fazit: Das Pareto-Prinzip richtig anwenden
Das Pareto-Prinzip dient dir als Ansatz, um dein Leben und Arbeiten wesentlicher, effizienter und erfolgreicher zu machen. Daher sollten wir dieses Prinzip auch nutzen, da es mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt.
Auf der anderen Seite sind unsere Arbeit und unser Leben oft mehr als eine simple Rechenaufgabe und mentale Einschätzung. Der gesunde Menschenverstand, unser Bauchgefühl und innovative Ideen, deren Erfolg wir noch gar nicht abschätzen können, machen die Würze auf unserem Planeten ebenso aus.
Und so können wir das Pareto-Prinzip vielleicht mit seinem eigenem Gesetz bestätigen und es in der Frage seiner Anwendung noch etwas erweitern: In 80% aller Fragen Pareto umzusetzen. Und bei den übrigen 20% aller wichtigen Lebens-und Businessentscheidungen, es (vielleicht) komplett zu ignorieren.
Einzelnachweise
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