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Das Wort Konzentrationsübungen löst nicht bei jedem gleich Jubelstürme aus. Denn wir assoziieren es häufig mit Willen, Anstrengung und Strenge. Und doch ist Konzentration wichtig, um Aufgaben zu meistern. Sei es, ob du einen Text schreibst, auf der Bühne eine Rede hältst oder ein Konzept durchdenkst.
Die Gretchenfrage lautet also: Wie werden wir konzentrierter, ohne dass die Anstrengung zu groß wird? Eine mögliche Antwort auf die Frage ist simpel: Konzentrationsübungen.
Konzentration – der Schlüssel.
Bevor wir dir handfeste Übungen zeigen, brauchen wir ein Korsett, welches Konzentration einordnet und verständlich macht. Denn Konzentration – also dein Fokus – kann geschwächt oder gestärkt werden.
Was schwächt deine Konzentration?
- Multitasking, Ablenkung und Überreizung
In diesem Artikel haben wir dir erläutert, warum Multitasking so schlecht für deine Konzentrationsfähigkeit ist. Die ständige Verfügbarkeit von äußeren Reizen und der Umstand, dass du ihnen auch tatsächlich nachgehst, bringt deine Konzentration also immer wieder zum Erliegen. - Fehlende Energie und Stress
Dieser Punkt liegt auf der Hand. Geht es einem nicht gut oder man leidet sogar körperlich, fällt einem die Konzentration noch einmal doppelt schwer. Diesen Zusammenhang haben wir mit vielen Lösungsansätzen übrigens in diesem Artikel schon einmal für dich aufbereitet. - Unklarheit und eine fehlende Strategie.
Hast du kein konkretes Ziel und keinen konkreten Motivator, der dich am Ball bleiben lässt, wird es mit der Konzentration schwer. Denn dir fehlt der wirkliche Grund, deinen Willen aufrecht zu erhalten. Alles kommt dir gerade schöner und besser vor als diese eine Aufgabe.
Um dir einen geeigneten Überblick über diesen Punkt zu verschaffen, empfehle ich dir den Artikel Zeitmanagement, in dem wir das Thema neu, modern und motivierend verpackt haben.
Was stärkt deine Konzentration?
Wenn wir Konzentration als „Potenzial abzüglich deiner Störfaktoren“ betrachten, dann darfst du einen Raum schaffen, wo Konzentration möglich ist. Sprich, du darfst dich vor zu vielen Ablenkungen und Reizen abschirmen. Dein Energiesystem hochfahren. Und über eine gute Strategie und Motivation verfügen, die deiner Aufgabe dient. Diese Dinge stärken in ihrer Gesamtheit deine Konzentration.
Doch nun kommen wir zum eigentlichen Thema. Denn Konzentration hat noch eine Säule, mit der du sie nach oben katapultieren kennst. Denn Konzentration ist trainierbar. So wie du besser im Ski fahren wirst, wenn du Ski fährst – oder im Yoga, wenn du Yoga praktizierst – so erhöht sich auch deine Konzentration durch Konzentrationsübungen.
Was sind Konzentrationsübungen?
Machen wir es amtlich: Konzentrationsübungen sind Techniken, die dazu dienen, den Fokus auf eine bestimmte Aufgabe oder Fragestellung zu schulen und länger zu halten. Dadurch soll die Resilienz in deinem neuronalen System gestärkt und das Konzentrieren trainiert werden. Wir könnten auch sagen: Konzentrationsübungen sorgen dafür, dass du besser und länger am Ball bleibst.
Was bewirken Konzentrationsübungen?
Denken wir doch einmal groß. Denn Konzentrationsübungen sorgen dafür, dass du länger konzentrierter bei der Sache bleibst. Und das könnte zu folgenden Ergebnissen in deinem Leben führen:
- du erledigst Aufgaben zügiger, besser und somit effektiver
- in den entscheidenden Momenten, Gesprächen und heiklen Situationen bist du voll und präsent bei der Sache
- du bekommst ein tieferes inhaltlicheres Verständnis für Themen
- Tätigkeiten, Sprachen, Handwerke, Kunst erlernst du tiefgründiger
- du gehst abends selbstbewusster ins Bett, da du Resultate geschaffen hast
- deine Stressresilienz wird größer und unerledigte Dinge verursachen weniger Stress
- du trainierst deine Selbstwirksamkeit
Welche Konzentrationsübungen gibt es?
Wahrscheinlich erwartest du jetzt eine Palette an lustigen Konzentrationsübungen und -spielchen. Denn diese findet man zuhauf im Internet. Buchstaben rückwärts zählen, mit einem Auge einen Baum forcieren oder Labyrinthe zeichnen. Wir werden auf diese Dinge verzichten.
Denn erstens ist das Phänomen viel zu komplex, als dass du mit Übungen aus dem Sandkasten womöglich einen signifikanten Unterschied erreichst – wir müssen also tiefer an die Wurzel.
Und zweitens empfinden viele Menschen derartige Konzentrationsübungen als nervig. Nur wenige Menschen haben Lust, ihre Zeit mit Buchstaben-Zählen zu verbringen und wünschen sich effektivere Übungen, die einen echten Mehrwert für mehrere Lebensbereiche haben.
Konzentrationsübungen für Erwachsene
Unsere drei Favoriten für echte Konzentration sind diese:
1. Dein Fokus-Mantra
Kennst du das? Gerade in den Momenten wo es darauf ankommt, versagen die Nerven. Es gibt viele Berichte von Tennisspielern oder Golfspielern, die beim Schlag verkrampfen, weil sie sich zu sehr anstrengen und fokussieren. Oder auch dann, wenn man unter Druck steht, einen guten Text oder ein gutes Konzept schreiben zu wollen, verkrampfen viele Menschen. Die Kunst ist es daher, die Dinge wie im Flow passieren zu lassen.
Dafür brauchen wir eine kleine gewollte Ablenkung, die uns entkrampft. Tennisspieler zum Beispiel beobachten beim Aufschlag gern die Naht des Balles um sich „abzulenken“. Autoren schweifen mit dem Blick auf Bäume, um einen neuen Impuls zu bekommen.
Was du machen kannst: Kurz inne halten und ein Mantra leise oder laut in deinem Kopf aufsagen. Dieses nimmt stressige Aufmerksamkeit und ein Zuviel an Konzentration von deiner Aufgabe.
Beispiele für dein Mantra : „Ich bin und bleibe entspannt, auch wenn neben mir die Welt einstürzt“. Oder auch „Egal was heute vor mir liegt, ich löse diese Aufgaben mit Spaß und Hingabe“.
2. Die Anapana-Übung
Anapana ist eine simple Übung, um im Moment zu entspannen und in Meditation zu gelangen. Wir haben in unserem Magazin schon kräftig über das Thema Meditation berichtet. Eins ist dabei immer klar geworden: Studien und Erfahrungen sind sich mittlerweile komplett sicher, dass bereits eine kurze Meditation die Konzentration und den Fokus stärkt.
Bei dieser Übung kommst du also kurz zur Ruhe und sammelst genügend konzentrierte Energie für die nächste Aufgabe. So funktioniert es:
Der Start: Halte deine Augen geöffnet und schweife im Raum. Atme 4 Sekunden durch die Nase ein und 4 Sekunden durch den Mund aus. Wenn du merkst, du entspannst immer mehr, kannst du ruhig die Augen schließen.
Den Körper fühlen (2 Minuten): Spüre den Scheitelpunkt deines Kopfes und verharre kurz in diesem Punkt. Dann gehe langsam mit deiner Aufmerksamkeit durch deinen Körper, bis du an den Zehen angelangt bist. Möchtest du an einer Stelle etwas länger „hineinspüren“, dann mach das gerne.
Den Atem wahrnehmen (5 Minuten): Nachdem du buchstäblich angekommen bist, kannst du deinen Atem beobachten. Das machst du, indem du die Atemzüge und die Sekunden in Gedanken zählst. Oder einfach nur mit Freude bei der Sache bleibst.
Befreie deine Gedanken (1 Minute): Beobachte deine Gedanken. Sind sie wild, leise, still, fröhlich oder durcheinander? Hier gibt es kein Richtig und Falsch. Beobachte einfach nur, was aufploppt, als wenn du Gast in der Theatervorstellung deines eigenen Kopfes wärst. Und wenn du an nichts denkst, dann ist auch das völlig in Ordnung so.
Das Ende: Öffne langsam die Augen, nimm einen kräftigen Atemzug und fühle die entspannte Energie in deinem Körper. Womöglich wirst du auch merken, dass du danach ein konzentrierteres Gefühl hast.
3. Der Lese-Schreibe-Fokus
Diese Übung ist dann doch recht klassisch. Denn wenn du Konzentration direkt üben möchtest, dann macht das direkte Trainieren an einer Sache natürlich Sinn. Denn dadurch konditionierst du dich für einen langen Atem und wirst immer weniger Opfer diverser Ablenkungen.
Eine gute Technik, Konzentration sinnvoll zu trainieren, ist das Fokus-Lesen und das Fokus-Schreiben.
Beim Fokus-Lesen liest du einige Seiten aus einem Buch oder Artikel, der dich anspricht. Anschließend stoppst du 2 Minuten die Zeit und gibst den Inhalt mit deinen eigenen Worten wieder. Damit schlägst du gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Du trainierst Konzentration, gewöhnst dich an vernetztes Denken und hast das, was du gelesen hast, auch wirklich in deinem Gehirn verankert.
Beim Fokus-Schreiben machst du es umgekehrt. Du stellst dir einen Timer für 10-20 Minuten und schreibst über ein Thema was dich bewegt. Dies kann dein eigener „innerer“ Prozess oder vage Gedanken sein – aber auch eine Haltung zu einem gewissen Thema.
Auch hier gibt es wieder mehrere Vorteile: Du trainierst konzentriertes Arbeiten an einer Aufgabe, ordnest deine eigenen Gedanken und Gefühle und hast am Ende in manchen Fällen sogar etwas „Zählbares“ schwarz auf weiß.
Konzentrationsübungen für Kinder und Schüler
Für Kinder ist es wichtig, vor allem Spaß zu haben. Denn wir wissen, durch Freude und Erregung vernetzt sich das Gehirn besser. Das bedeutet auch: Konzentrationsschwäche darf unserer Ansicht nach nicht als Gegner betrachtet werden. Vielmehr ist es ein Zeichen, welches zeigt, dass Kinder in ihren Neigungen und Lieblingsaufgaben noch nicht voll auf ihre Kosten kommen.
Da Kinder unterschiedlich sind und Konzentrationsübungen breit gefächert sind, möchten wir keine Übung explizit herausstellen. Allerdings haben wir dir zwei Links mit einem Potpourri an Übungen für Kinder unten verlinkt. Wenn du mit deinem Kind also Konzentrationsübungen spielerisch erfahren willst, lautet die Devise: Probiert aus, was am meisten Spaß macht.
Das richtige Setting
Wie bereits erwähnt, ist Konzentration immer auch ein günstiges Abfallprodukt des richtigen Rahmens. Denn du kannst so viele Techniken und Übungen ausprobieren wie du lustig bist, ist das Setting ungeeignet, wird dir Konzentration schwer fallen. Auch wenn du in den verlinkten Artikeln alles nochmal detailliert erklärt bekommst, hier noch einmal die wichtigsten Dinge, für eine fokussierte und entspannte Konzentration:
- Schlafe ausreichend.
- Mach dir einen zeitlichen Plan für deine Tages-Struktur
- Kultiviere Routinen. Vor allem am Morgen und am Abend
- Überesse dich nicht vor wichtigen Aufgaben. Denn beachte: Der Körper braucht viel Energie zur Verdauung und du wirst folglich weniger konzentriert sein.
- Finde deine wirkliche Motivation und vergegenwärtige dir diese, bevor du konzentriert startest.
- Mach jede Stunde oder alle 90 Minuten eine kurze Bewegungspause.
- Meditiere.
Fazit
Die üblichen Konzentrationsübungen sind „nett“. Doch echte Konzentration ist etwas komplexer und hat mehrere Fundamente. Dazu gehört der richtige Rahmen. Dazu gehört ein direktes Training deines Fokus, um dein Nervensystem (wieder) an einen „langen Atem“ zu gewöhnen. Aber auch Entspannungs-und Meditionstechniken sind wichtig, um in den richtigen Momenten locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen.
Für diese drei Bereiche hast du in diesem Artikel die wichtigsten Grundsätze erfahren. Bringst du diese zusammen, kann aus Konzentration das werden, was Kinder oft schon instinktiv machen: Ein konzentriertes Arbeiten in Flow und Mühelosigkeit.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Konzentrationsübungen
Konzentrationsübungen sind Techniken, die dazu dienen, den Fokus auf eine bestimmte Aufgabe oder Fragestellung zu schulen und länger zu halten.
Durch Konzentrationsübungen lernst du, deinen Fokus länger auf eine bestimmte Aufgabe zu richten, wodurch du ein tieferes Verständnis erzielst sowie schneller, produktiver und effizienter wirst.
Wir empfehlen: 1. ein Fokus-Mantra, bei dem man ein Mantra spricht, das zu mehr Fokus führt, 2. die Anapana-Übung, bei der man kurz zur Ruhe kommt und Energie für die nächste Aufgabe sammelt und 3. den Lese-Schreibe-Fokus, bei dem man zu einem bestimmten Thema fokussiert liest oder schreibt.
Konzentrationsübungen für Kinder: https://www.printplanet.de/wissenswertes/themen/schule-arbeit/konzentrationsuebungen-fuer-kinder
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