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Grüne Smoothies sind mittlerweile auf der Speisekarte eines jeden guten – und halbwegs hippen – Großstadt-Cafés angekommen. Was dabei oft unterschätzt wird: Der grüne Smoothie ist eine relativ neue Erfindung mit gewaltigem gesundheitlichem und kulinarischem Potenzial.
In diesem Artikel erfährst du von der Geschichte des grünen Smoothies, warum er so gesund sein soll und warum nur selbst gemachte grüne Smoothies die einzig richtige Entscheidung sind.
Was macht einen echten grünen Smoothie aus?
Ein „echter“ grüner Smoothie besteht aus drei Komponenten:
- Wasser
- Früchte
- und natürlich grünes Blattgemüse.
Diese Zutaten werden in einem Hochleistungsmixer püriert, ca. 1 Minute lang, damit sämtliche Zellwände der Zutaten zerkleinert werden, der grüne Smoothie aber immer noch roh und unerhitzt bleibt. Man sagt, dass leistungsstarke Mixer den Inhalt um ca. 10 °C pro Minute erwärmen.
Zutaten wie Mandelmilch oder stärkehaltiges Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete oder Öle haben in der Originalrezeptur nichts zu suchen.
Welche Zutaten durchaus auch dem grünen-Smoothie-Reinheitsgebot entsprechen, allerdings geschmacklich nicht als Klassiker gelten, sind Gemüsefrüchte, wie Tomate, Gurke, Sellerie oder Paprika.
Der grüne Smoothie war ein Zufallsfund
Um die Wertigkeit und die wirkliche Idee hinter dem grünen Smoothie zu verstehen, lohnt sich ein Blick in seine Geschichte und Erfindung. Dazu müssen wir nicht allzu weit in der Vergangenheit kramen und bleiben im Jahre 2004 stehen.
Die Story auf den Punkt gebracht: Fast die ganze Familie der Erfinderin, Victoria Boutenko, litt unter anderem an teilweise unheilbaren Diabetes-Formen, Asthma, Allergien oder Schilddrüsenproblemen. Die Familie entschied sich die Nahrung komplett auf Rohkost umzustellen. Dies funktionierte zunächst sehr gut und viele der körperlichen Symptome verschwanden. Doch mit der Zeit schlichen sich immer mehr kleinere Verdauungsprobleme und scheinbare Unverträglichkeiten ein.
Boutenko recherchierte anschließend die Ernährung unserer genetisch nächsten Verwandten, den Schimpansen. Diese verzehren überwiegend Blattgrün, welches einen unglaublich hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen hat.
Das Problem dabei nur: Menschen scheinen nicht (mehr) die Fähigkeit wie Primaten zu haben, die Vielzahl an Zellulose in grünen Blättern zu verdauen. Mutmaßungen ergeben, dass dies einerseits durch immer mehr degenerierte Kaumuskeln der Fall sein kann, aber auch durch die Schwächung der Magensäure wegen „zivilisierter“ Nahrung. Zumindest erklärt es den Umstand schlüssig, warum rohes Blattgemüse zwar als gesund gilt, doch für einige Menschen in Hülle und Fülle nicht leicht zu verdauen ist.
Das Obst im Smoothie dient in erster Linie dem Geschmack
Victoria Boutenko hat anschließend das Blattgrün in einem Hochleistungsmixer püriert, in dem die Zellwände des Blattgrüns enorm aufgeschlossen werden. Durch diese simpel-geniale Idee wurde somit das Problem der übermäßigen, schwer verdaulichen Zellulose-Bestandteile so gut wie eliminiert und ihre Familie und Seminarteilnehmer kamen trotzdem in den Genuss aller wichtigen Inhaltsstoffe. Doch zunächst schmeckte der Smoothie so, wie man ihn sich ohne sonstige Zutaten vorstellt – ziemlich bitter.
Doch da auch Schimpansen Blätter in Kombination mit Früchten zu sich nehmen, probierte auch Boutenko, Obst ins Grün zu mischen. Und siehe da – herausgekommen ist ein Getränk, das sehr vielen Menschen nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch ein muskuläres Gesichtszüge-Training nicht mehr unbedingt nötig macht: Der grüne Smoothie.
Warum grüne Smoothies aus dem Supermarkt keine gute Wahl sind
Nicht ganz unwichtig ist die Erkenntnis, dass grüne Smoothies nur dann funktionieren, wenn sie frisch aus Rohkost hergestellt werden. Oder mit anderen Worten: Fertig-Smoothies aus dem Supermarkt sind nicht zu empfehlen. Hier sind die Gründe dafür:
- Smoothies aus dem Supermarkt-Regal sind in 99% aller Fälle aufgrund der vielen Hygiene- und Lebensmittelgesetze hoch erhitzt. Die Folge: Die Nährstoffe, Enzyme und Vitamine werden überwiegend zerstört. Damit ist der Smoothie praktisch wertlos.
- Einige Expertenmeinungen gehen noch weiter und erläutern, dass die Erhitzung dieser Industrieprodukte den Körper sogar übersäuern lässt und die eigentlich gesunden Zutaten keineswegs mehr basisch im Körper wirken.
- In vielen Produkten werden keine ganzen Früchte und Blätter verwendet. So finden wir häufig Extrakte, Konzentrate oder Fruchtmark, aus denen viele Nährstoffe schon bei der Verarbeitung gelöst worden sind
- Die Smoothies sind nicht frisch. Dies erkennt man schon daran, dass ein frischer grüner Smoothie nach einigen Stunden leicht oxidiert und sich geschmacklich ändert. Bei Industrieprodukten aus dem Regal bleiben Geschmack und Konsistenz bis zu einem langen Mindesthaltbarkeitsdatum ziemlich ähnlich.
Warum sind grüne Smoothies so gesund?
Machen wir uns nichts vor – bei den Vorteilen des grünen Smoothies geht es um das kleine Detail am Anfang: um das Grüne. Denn das pürierte Blattgemüse scheint ein immenses Potenzial für unsere Ernährung zu liefern. Die Früchte dienen eher als geschmackliche Aufwertung und Füllmaterial. Doch was macht das Grün denn nun so gesund?
1. Hohe Anzahl an Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen
Blätter sind den Knollen und Wurzeln in ihrer Vitalstoffkonzentration weit überlegen. Insbesondere sind hier Wildkräuter zu nennen, die durch ihre natürliche Robustheit bei Wind und Wetter in der Vitalstoffkonzentration den Kulturpflanzen nochmal einiges voraus haben.
Die wichtigsten Vitalstoffe der grünen Smoothies:
- Nährstoffe und Vitamine: u.a. alle B-Vitamine (außer B12), Folsäure, Niacin, Pantothensäure, Thiamin
- Mineralien: u.a. Kalzium, Phosphor, Kalium, Eisen, Magnesium, Zink, Kupfer, Mangan, Selen
- eine Vielzahl an Aminosäuren und Enzymen: u.a. Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Tryptophan
- verschiedene Antioxidantien
2. Die besondere Wirkung von Chlorophyll
Chlorophyll dient immer noch als wenig erforschter Stoff, der in grünen Pflanzen vorkommt. Fakt ist: Chlorophyll ist essentiell zur Produktion von Sauerstoff und ähnelt den menschlichen roten Blutkörperchen Hämoglobin sehr stark. Und ohne Chlorophyll wäre ein Leben auf dieser Erde chemisch und physikalisch nicht vorstellbar. Laut einigen Studien ist das Chlorophyll daran beteiligt, Eisen- und Magnesiummangel vorzubeugen. Auch der Transport von Sauerstoff in die Zelle gilt als bestätigt.1 … Continue reading
Zudem gibt es Tierstudien, die zeigen, dass Chlorophyll eine Vielzahl von Dioxinen und Giften binden kann. Was wir von der reinigenden Wirkung von Zimmerpflanzen bereits kennen, funktioniert also auch in unserem Körper: Chlorophyll dient als Detox-Mittel. 2https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1240248/
3. Eine extrem alltagstaugliche Mahlzeit für Fokus und Konzentration
Was oft unterschätzt wird: Der grüne Smoothie ist nicht nur an sich sehr gesund, er passt auch perfekt in einen stressigen Alltag. Die Erklärung ist simpel: Aufgrund seiner flüssigen, bereits zersetzten Form braucht er wenig Verdauungsenergie. Grüne-Smoothie-Konsumenten sprechen ebenfalls davon, dass sie sich „zellulär gesättigter“ fühlen und keinen Heißhunger (mehr) verspüren.
Der grüne Smoothie ist also ein ideales Nahrungsmittel für den Beginn des Tages oder als erste kleine Mittags-Mahlzeit, wenn du Intervallfasten betreibst und das Frühstück ausfallen lässt. Denn hier profitierst du gleichzeitig von einer satt machenden Nährstoffbombe, verhinderst aber das Tief, welches sich nach manch anderen Gerichten oft einstellt.
Zudem ist der grüne Smoothie innerhalb von 5 Minuten per Mixer zubereitet.
4. Grüne Smoothies zum Abnehmen
Auch werden grüne Smoothies häufig mit dem Thema Abnehmen und Fettreduktion in Verbindung gebracht. Denn die meisten Menschen fühlen sich durch grüne Smoothies schlichtweg gesättigt und haben weniger Heißhunger-Attacken. Eine schwedische Studie aus dem Jahre 2014 führt diese positiven Effekte auf das Chlorophyll aus dem Blattgemüse zurück.3https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0195666314003493
Wichtig dabei: Bei manchen Personen können zu viele Früchte im wahrsten Sinne des Wortes das Zünglein an der Waage sein. Hier empfiehlt es sich, Früchte mit weniger Zucker wie Beeren zu wählen und generell den Grünanteil nach oben zu schrauben.
5. Erhöht die Produktion von Magensäure
In der „Roseburg-Studie“ (initiiert von V. Boutenko selbst und dem Arzt Dr. Paul Fieber) wird beschrieben, dass grüne Smoothies die Produktion von Magensäure stark antreiben sollen.4https://www.academia.edu/14091635/Green_for_Life Eine höhere Produktion von Magensäure soll dabei oft mit einer „effektiveren“ Verdauung, insbesondere bei schwer verdaulichen Proteinen und Kohlenhydraten, weniger Sodbrennen und größerem Schutz gegenüber Darmparasiten einhergehen.
Laut Dr. Fieber wurden mehreren Dutzend Teilnehmern des Experimentes empfohlen, 1 Liter grünen Smoothie pro Tag zu trinken und an der übrigen Ernährung nichts weiter zu ändern. Das Ergebnis: Bei 66% der Teilnehmer soll es zu signifikanten Erhöhungen der Magensäure gekommen sein.
6. Hoher Anteil an Ballaststoffen
Ballaststoffe fungieren in unserem Darm als Präbiotika und damit als Futter für „gute“ Darmbakterien. Zudem beugen sie Verstopfungen vor und sind Fundament einer intakten Verdauung. Und jetzt das unglaublich überraschende: Grüne Smoothies enthalten eine Menge Ballaststoffe.
Dies ist auch der Grund, warum der grüne Smoothie anders wirkt als ein gepresster Saft. Dort sind kaum noch Ballaststoffe enthalten und der Zuckeranteil ist deutlich höher. Oder anders gesagt: Grüne Smoothies sind Nahrungsmittel. Frisch gepresste Säfte sind Säfte.
7. Man verzieht das Gesicht nicht
Auch wenn grüne Smoothies im ersten Moment für komplette Einsteiger gewöhnungsbedürftig klingen und aussehen, so stehen sie doch bei vielen Menschen als leckeres Frühstück immer öfter auf dem täglichen Speiseplan. Denn durch die Fruchtelemente schmecken sie nun mal nicht „grün“. Am besten ist es, wenn man hierfür leckere grüne Smoothie Rezepte parat hat.
Primal Spezialtipp: Vitaminbombe für jede Gelegenheit
Wenn’s schnell gehen soll: 25 schonend getrocknete Superfoods in einer Portion – ob in ein Glas Wasser eingerührt oder als besondere Zutat für den grünen Smoothie. Hier kommst du zu unserem Bestseller Primal Greens, der eine Explosion an Mikronährstoffen in deinem Körper garantiert. Und das alles in weniger als einer Minute.
Fazit: Die Wirkung des grünen Smoothies
Für grüne Smoothies gibt es kaum Studien. Doch aufgrund der oben genannten Aspekte und unzähligen Erfahrungsberichten von Menschen aus unserer Community und unserer eigenen Erfahrung können grüne Smoothies bei den folgenden Punkten positive Effekte haben:
- Beim Abnehmen
- Regulierung von Blutzuckerspiegel und Magensäureproduktion
- Bei Verdauungsproblemen
- Bei Hautproblemen
- Bei Heißhunger auf Süßigkeiten und Zucker
- Energie und Wachheit
- Wenig Verdauungsaufwand
- Viele Nährstoffe, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine
Also Prost, ran an den Mixer!
Einzelnachweise
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