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Man sagt, Ehrlichkeit währt am längsten. Und irgendwie möchte ja jeder von uns als ehrlich gelten. Doch mal Klartext: Wirklich ehrlich sein und als ehrlich gelten ist ein himmelweiter Unterschied. Zweiteres kann dich gefühlt schizophren machen. Ersteres kann dein Leben, deinen Körper und vor allem deine Beziehung komplett in andere, schönere Sphären heben.
Diese Form der Ehrlichkeit nennt sich radikale Ehrlichkeit. Gieß dir also einen (Bulletproof)-Kaffee ein und mach es dir 10 Minuten gemütlich. Denn radikale Ehrlichkeit ist ein Thema, welches über kurz oder lang das Potenzial hat, dir genau das zu geben, was du vom Leben willst.
Was bedeutet radikale Ehrlichkeit? – Eine Definition
Ehrlich sein bedeutet, dass nach Außen zu tragen, was du im gegenwärtigen Moment fühlst und denkst. Dabei wird nichts interpretiert, nichts gemutmaßt und selbst eine Schlussfolgerung wäre schon ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Denn es geht hierbei nicht um eine Bewertung. Sondern um pure Ungefiltertheit. Damit ist Ehrlichkeit die schlichte, wertfreie Artikulierung dessen, was jetzt gerade für dich wahr ist.
Doch lass uns etwas tiefer gehen. Denn das Konzept der radikalen Ehrlichkeit, welches auf Brad Blanton, den Erfinder und Autor des gleichnamigen Bestsellers, zurückführbar ist, geht auch über einen schicken Wandspruch oder eine reine Absichtserklärung hinaus.
Was radikale Ehrlichkeit wirklich ausmacht
Zunächst einmal: Wenn du radikal ehrlich sein möchtest, hat das nichts damit zu tun, dass du brutal und schonungslos einfach deinen Impulsen freien Lauf lässt und andere Menschen wie im Pubertäts-Modus einfach Dinge an den Kopf haust. Radikale Ehrlichkeit bedeutet vielmehr, von der Wurzel heraus ehrlich zu deinen Emotionen und Gedanken zu stehen, damit es dir – und auch deinen Beziehungen – wahrhaftiger geht.
Nun kommt der Clou – wir alle veralbern uns im Grunde selbst täglich. Schätzungen gehen davon aus, dass der Mensch 150-200 Mal am Tag lügt, dies aber oft gar nicht selbst bemerkt.
In einer Studie aus dem Jahre 2011 der Universität Edinburgh wurde Selbsttäuschung sogar als sehr effiziente Überlebensstrategie in vielen Lebensbereichen nachgewiesen. 1https://www.nature.com/articles/nature10384
Eine der Hauptursachen dafür liegt darin, dass du verschiedene Persönlichkeits-Facetten intus hast. Um dies zu verstehen, musst du kein erstklassiger Schauspieler sein, sondern einfach nur mal überlegen, wie du dich unterschiedlich verhältst, wenn du dich mit deinem Partner, einem Kleinkind oder einem Polizisten unterhältst. Oder das Beispiel zur Hand nehmen, wie du dich verhältst, wenn du zu Hause im Wohnzimmer die Füße hochlegst oder konzentriert am Montagmorgen am Schreibtisch sitzt.
Wir alle haben in verschiedenen Situationen mit verschiedenen Personen verschiedene Denkmuster, Wertevorstellungen und Verhaltensweisen. Und Unehrlichkeit entsteht genau dann in uns, wenn diese verschiedenen Persönlichkeiten in uns miteinander kämpfen und etwas Unterschiedliches wollen. Ein paar Beispiele gefällig?
- Wir sind wütend, wenn uns jemand anschreit, geigen ihm aber nicht die Meinung, weil wir überlegen, ob er vielleicht sogar recht hat oder was die Konsequenzen wären.
- Das Gefühl von Trauer über ein Ereignis stellt sich ein – wir machen aber in der Öffentlichkeit gute Miene zum bösen Spiel, weil wir nicht auffallen wollen.
- Wir haben keine Lust auf das Gespräch mit einer Person, führen es aber trotzdem, da wir Angst haben, diese Person fühlt sich sonst schlecht.
- Öffentlich behaupten wir, dass wir mit unserer Arbeit die Welt verbessern wollen – doch eigentlich wollen wir nur mehr Geld.
- Wir machen einer Person Komplimente, die wir nicht so meinen, weil wir mit dieser Person intim werden wollen.
Diese inneren Grabenkämpfe unserer unterschiedlichen Persönlichkeiten erschaffen vor allem eins: immense Spannung in Körper und Geist.
Und das ist ganz logisch – denn wenn Gedanken und Gefühle in uns nicht natürlich ausgedrückt werden, belasten diese uns. Das Gegenmittel, um wieder Verbindung zu dir selbst, einem freien Geist und Körper zu bekommen, lautet daher: Ehrlichkeit. Und das schauen wir uns jetzt noch etwas genauer an.
Radikale Ehrlichkeit: Wie ehrlich sein deinen Körper und Geist befreit
Wie sagt der Volksmund so gern? Etwas schlägt uns auf den Magen. Wenn wir etwas zurückhalten, bedrückt es uns, man kann es uns ansehen. Unsere Gedanken und Gefühle kreisen dann manchmal Tage und Woche um eine „Sache“, die nicht geklärt ist.
Vielleicht kennst du das auch von dir selbst. Nachdem du mit der Sprache rausrückst und ehrlich deinen Mann oder deine Frau stehst, fühlst du dich auf einmal frei und erleichtert, wo zuvor noch ein dicker Kloß im Hals oder in der Magengrube war.
Das passt auch zudem was Brad Blanton in seinem bereits erwähnten Grundlagen-Buch „Radikal ehrlich“ beschreibt. Denn viele seiner Klienten haben schlichtweg durch eine Sache immense Besserungen von körperlichen Symptomen erfahren, als auch Depressionen und Angstzustände erheblich verbessern können: Indem sie bei den ihnen wichtigen Beziehungen und Situationen komplett ehrlich waren.
Wie entsteht Freiheit in Körper und Geist? Spurensuche.
Wir wissen aus Beobachtungen im Tierreich, dass Hund, Löwe und Co. sich fast ausschließlich ehrlich verhalten. Ganz einfach gesagt: Wenn Wut da ist, wird gebrüllt. Auch Trauer wird sofort ausgedrückt – und auch bei den Begattungsstrategien kommen Tiere direkt zum Punkt.
Doch vor allem stellen wir eins fest – dieser „Verarbeitungsprozess wird immer in der Gruppe bzw. innerhalb des Rudels praktiziert“. Bei Menschen war dies sicherlich zu Urzeiten nicht anders. Das merken wir zumindest heute immer noch daran, dass jeder von uns sicherlich eine Menge an Menschen kennt, denen man ansieht, wenn sie wütend, traurig oder glücklich sind. Doch irgendetwas scheint sich verändert zu haben.
Aus dem Körper in den Verstand – Ehrlichkeit biochemisch erklärt
Nun kommt der große Unterschied, der es Menschen so schwierig macht ehrlich zu sein. Dieser Unterschied ist folgender: unser Großhirn. Wir Menschen haben uns über Jahrzehnte angewöhnt eine Kultur zu etablieren. Normen, Werte und Höflichkeitsformen. Du weißt sicherlich bereits, worauf es hinausgeht: Unsere Gedanken und Gefühle frei auszudrücken scheint in der heutigen Zeit oft verpönt oder unhöflich.
Es gehört sich nicht, in vielen Kulturen Wut zu zeigen oder drauf loszuweinen. Es gehört sich nicht zu sagen: „Ich habe jetzt keine Lust auf deinen blöden Vorschlag“. Oder es gehört sich nicht, dem Chef die Meinung zu geigen oder dem Partner zu sagen, dass dich die Gespräche der letzten Wochen komplett gelangweilt haben.
Brad Blanton spricht davon, dass sich unser Verstand von den natürlichen Empfindungen und Impulsen unseres Körpers getrennt hat und genau dieser Verstand nun die Kontrolle über unser Verhalten hat. Mit blöden Folgen.
Denn nun passiert in unserem Organismus Folgendes: Wie bereits die berühmten Forschungen des Arztes und Psychoanalytikers Wilhelm Reich gezeigt haben, scheinen wir uns innerlich zu verpanzern.
Sprich, insbesondere Emotionen und Gedanken, die wir als elektrische Ladung im limbischen und zellulären System des Körpers messen können, scheinen „festzustecken“. Wir unterdrücken sie willentlich aus den eben genannten Gründen. Nach Wilhelm Reich wird dadurch das Aktionspotenzial einer Zelle immer mehr eingeschränkt. Die Folge: weniger Energie fließt und körperliche Dysbalancen können entstehen, da die Kommunikation und Funktion der Zellen beeinträchtigt ist.
Auch wenn die Wissenschaft in dieser Frage sicherlich noch einiges zu tun hat und etliche Beweise in Zukunft liefern kann, so sprechen die Symptome als auch Erfahrungen von Radikal-Ehrlich-Praktizierenden dafür, dass Ehrlichkeit tatsächlich eine Menge Auswirkungen auf unseren Körper und Geist hat.
Wie Ehrlichkeit deine Beziehung und Freundschaften stärkt
Neben dem Umstand, dass Ehrlichkeit uns selbst energetischer und freier fühlen lassen kann, gibt es natürlich noch ein anderes Feld, welches von diesem Thema extrem betroffen ist. Deine Beziehungen. Dabei gibt es zwei Aspekte, die durch radikale Ehrlichkeit unmittelbar beeinflusst werden.
1. Neue Menschen kennenlernen
Möchtest du manchmal auch besser dastehen, als es der Fall ist? Viele Menschen unternehmen die witzigsten Dinge und erzählen die ausgeklügeltsten Geschichten, nur um andere zu beeindrucken.
Doch es ist nicht nur die reine Angeberei. Oft werden auch Dinge verdreht, Fakten weggelassen und das eigene Verhalten gegen ein unechtes getauscht. Warum? Weil uns manche Dinge an uns selbst peinlich sind. Unangenehmer Scham steigt auf. Oder wir verstellen uns, weil wir etwas Spezielles wollen. Aufmerksamkeit, Geld oder Sex.
Das Problem bei der Geschichte: Kurzfristig mag die Strategie aufgehen und so manche überhäufen dich mit Aufmerksamkeiten oder anderen Dingen, die du dir augenscheinlich wünschst. Das Problem nur:
Du lernst ständig die falschen Leute kennen.
Denn du bist ja nicht mit diesen Menschen aufgrund deiner wahren und ehrlichen Charakterzüge in Beziehung getreten. Ganz im Gegenteil. Du hast genau diese Menschen durch deine verstellte Art, durch deine Verschönerungen, durch dein – hart gesagt – künstliches Gehabe in dein Leben gezogen. Was zur Frage führt: Ist es wirklich das, was du willst und dir langfristig wirklich guttut?
2. Eine bestehende Beziehung durch Ehrlichkeit lebendiger machen
Wenn du eine bestehende Freundschaft oder Liebesbeziehung in echte, lebendige Sphären katapultieren willst, gibt es ein Geheimrezept, was jetzt nicht mehr so geheim ist: Radikale Ehrlichkeit.
Denn wenn du nicht offen mit einem dir wichtigen Mensch bist, kann Folgendes passieren: Ihr merkt, dass irgendetwas zwischen euch steht. Doch keiner hat den Mut es anzusprechen. Dann schläft die Beziehung ein oder das Vertrauen und die Verbindung wird schleichend weniger.
Die alles entscheidende Frage ist jedoch, wie eine Kommunikation stattfinden kann, damit sich eine Beziehung (wieder mehr) verbindet. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Ich möchte dir ein Beispiel geben. Ein guter Freund hat etwas gemacht, das du nicht gut findest. Zum Beispiel ist diese Person zu spät gekommen, meldet sich nicht oder hat die Zucchini statt in Streifen in Würfel geschnitten.
Oft macht uns das wütend, da wir etwas anderes erwartet haben. Ärger und Wut entstehen immer dann, wenn nicht das passiert, was wir erwarten. Doch wenn wir die Fakten zusammenzählen, wird ganz schnell und unmissverständlich klar – die Wut ist in uns selbst entstanden.
Wie Wut und Vorwürfe deine Beziehungen belasten
Was wir nun in einer Freundschaft oder Liebesbeziehung oft machen, ist Folgendes: Wir projizieren die Wut auf unseren Freund oder unsere Freundin und denken uns dabei, dass sie oder er der Grund für unsere Wut ist. (Bis wir irgendwann später feststellen, dass ganz andere Personen genau die gleichen Knöpfe drücken.)
Anschließend nehmen wir dann zum Beispiel aus Verletztheit oder Trotz Abstand. Oder wir überhäufen unser Gegenüber mit vagen Generalisierungen. „Immer bist du so arrogant, unordentlich, faul…“
Dies triggert das Gegenüber natürlich noch mehr und führt zu keiner Lösung. Schlichtweg, weil „immer“ und „ständig“ nicht stimmt und es sicher dutzende Gegenbeweise gibt. Und weil das Gehirn deines Gegenübers diesen Generalvorwurf nicht einordnen kann, weiß es damit auch nichts anzufangen, bläst zum Gegenangriff oder verkriecht sich in die etwas moderneren Höhlen des 21. Jahrhunderts.
Was wäre nun die Lösung? Sei präzise. Und bleib bei dir. Wie das genau aussehen kann, erfährst du gleich.
Von schweigenden Lämmern und lügenden Holzpuppen: Wann ist es erlaubt, nicht ehrlich zu sein?
Doch bevor wir konkret werden, müssen wir noch eine wichtige Frage klären: Ist radikale Ehrlichkeit wirklich immer angebracht? Du weißt schon, die Frage, ob eine Notlüge nicht manchmal besser ist.
Zunächst einmal: Wir besch*** uns selbst extrem oft. Denn sehr oft rücken wir nicht mit der Wahrheit raus und titulieren jene Zurückhaltung dann mit „wir wollen den anderen nicht verletzen“ oder „jetzt ist nicht die richtige Zeit“ dazu. Du hast sicherlich bereits eine Ahnung, welche konkreten Themen, das sein könnten. Beruflich wie auch privat.
Meine Erfahrung ist: Dies ist eine clevere Form des Selbstbetruges. Natürlich würden gewisse Dinge eine andere Person zunächst verletzen können.
Doch wenn wir wirklich ehrlich wären, dann würden wir sehr häufig feststellen, dass wir einfach eine Menge Schiss vor den emotionalen und auch konkreten Konsequenzen dieser Wahrheit haben. Darüber sollten wir uns bewusst sein. Was noch lange nicht bedeuten muss, einen Gedanken auch tatsächlich mit dem Gegenüber teilen zu müssen. Diese Entscheidung obliegt allein dir und deinem Werteverständnis.
Etwas anders sieht die Lage bei den Dingen aus, die an das wirkliche Wohlwollen des Gegenübers gehen. Ergibt es Sinn, jemandem, der gesundheitlich angeschlagen ist, auch noch zu sagen, dass er „eingefallen“ oder „schlecht“ aussieht (der Placebo-Effekt lässt grüßen)? Oder der Oma zum 80. Geburtstag zu sagen, dass dir ihre Frisur nicht gefällt?
Manchmal tun wir uns und dem Gegenüber nämlich wirklich einen Gefallen, wenn wir nicht zu allem unseren Senf dazu geben. Dafür musst du nicht lügen. Doch einfach mal nichts sagen, wenn es für dich persönlich nicht wichtig ist. So ersparst du dir nämlich eine Menge Stress, der mit radikaler Ehrlichkeit in vielen Ecken des Lebens lauert.
Radikale Ehrlichkeit lernen: So kommst du in die Umsetzung
Wie sieht radikale Ehrlichkeit nun konkret aus? Wir schauen uns die drei wichtigsten Felder an.
1. Deine Beziehungen
Es ist extrem wichtig, dass du wichtige Gedanken mit der Person teilst, die es betrifft. Die Praxis hat gezeigt, dass nur so ordentlich „Strom“ fließt und das Prinzip der radikalen Ehrlichkeit seine Früchte trägt.
a) das richtige Setting: Unterrichte die Person darüber, dass du 10-15 Minuten mit ihr ehrlich sprechen möchtest. Die Spielregeln dabei: kein Unterbrechen, kein Augenrollen, keine Kommentare. Jede Partei (insofern radikale Ehrlichkeit von beiden Seiten praktiziert werden möchte) hat das Recht darauf, bis zum Ende auszusprechen.
b) benenne den konkreten(!) Reiz (was dein Gegenüber gesagt hat, wie er sich verhalten hat, etc.), welcher ein Gefühl in dir getriggert hat. Dies kann positiver oder auch negativer Natur sein.
c) benenne das Gefühl/ die Emotion, die dieser Reiz in dir ausgelöst hat und welche körperlichen Empfindungen du dazu wahrnimmst. Wichtig: bleib bei dir und verzichte auf Vorwürfe. Es geht um dein Empfinden.
d) Sprich darüber, welche Gedanken dir dazu durch den Kopf gehen. Versuche dabei so ungefiltert wie möglich alles auf den Tisch zu legen, was sich nach „heißen Eisen“ anfühlt.
e) im letzten Schritt hast du die Möglichkeit dein Gegenüber zu fragen, ob deine Gedanken und Vermutungen stimmen. Bitte verzichtet dabei aber auf endlose „Rechtfertigungs-Arien“ und bleibt faktisch. Ebenfalls kann nun auch Zeit dazu sein, einen Wunsch an den anderen zu richten
In vielen Fällen merkst du bei diesem Prozess, wie du und dein Gegenüber euch oft anschließend freier fühlt. Aus Emotionen wie Wut und Ärger wird Freude und es können Zustände wie Verbundenheit und Leichtigkeit wahrgenommen werden.
2. Ehrlichkeit zu dir selbst
Wenn du an den Weggabelungen deiner Entscheidungen stehst, mache folgende Übung:
Schreibe dir auf, was du sofort tun oder denken würdest, wenn es keine Konsequenzen oder Bedingungen geben würde.
Als Beispiel:
- Wenn mein Partner mich nicht wütend aus dem Haus jagen würde, dann würde ich ihm Folgendes sagen….
- Wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann würde ich ab morgen diesen Job XYZ machen
- Würde ich das Gefühl nicht haben, komisch angeschaut zu werden, dann würde ich jetzt folgende Handlung tätigen…
Dies alles bedeutet natürlich nicht, dass die Konsequenzen und Bedingungen nicht real sind. Doch eine solche Art zu denken und fühlen hilft dir extrem weiter, um herauszufinden, was für dich wirklich wahr ist. Im Laufe der Zeit kannst du dir dann zur Aufgabe machen die Punkte dieser „Ehrlichkeits-Liste“ peu á peu in der Realität umzusetzen.
3. Ehrlichkeit im Alltag
Ganz ehrlich – wenn du keine Lust auf den Mallorca-Urlaub hast, dann sag es. Wenn alle um dich herum Kaffee bestellen und du lieber einen Eierlikör möchtest, dann tue es. Wenn die Person XY fragt, ob ihr ausgeht und du keine Lust hast – dann sag, dass du keine Lust hast.
Dein Alltag wird umso entspannter und wesentlicher, je mehr du die Dinge tust und sagst, die du auch meinst. Was uns zu unserem Fazit führt…
Fazit: Ehrlichkeit ist der Kompass deines Lebens
Ich habe ein verrücktes Gedankenexperiment für dich: Was wäre, wenn deine Ehrlichkeit dein perfektes Leben ist. Denn in der Tat ist es genauso.
Immer wenn du ehrlich bist, bekommst du die Dinge, die du willst. Du hast ehrlich Interesse an einem gewissen Menschen? Ehrliche Freude an einem gewissen Job? Oder einfach keine Lust auf noch so ein langweiliges Telefonat? Immer wenn du Ehrlichkeit praktizierst, zeigst du dir selbst und anderen, welche Richtung deine eigene ist und wo du konkret auf den Ebenen des Lebens entlang laufen möchtest.
Immer wenn du dies nicht tust, manipulierst oder verschweigst du diesen Weg und gibst vor, eigentlich etwas ganz anderes zu wollen. Und voilà – oft bekommst du dann auch Dinge, die du nicht „ehrlich“ möchtest und katapultierst dich damit in eine seelische Sackgasse nach der nächsten.
Mein Vorschlag: Du musst nicht immer radikal ehrlich sein. Doch du kannst es versuchen. Von Tag zu Tag mehr.
Damit immer mehr die Dinge in deinem Leben passieren, die dich glücklicher und erfüllter empfinden lassen. Denn am Ende, wirst du nicht den Weg bereuen, der ehrlich und authentisch gewesen ist. Sondern den, den du eigentlich nie wolltest.
Und keine Angst vor Ablehnung. Denn am Ende ist das genau diese Ablehnung der ehrliche Schmelztiegel, mit der dein Leben den richtigen Schwung bekommt. Oder um es sinngemäß mit den Worten des amerikanischen Komikers Kyle Cease enden zu lassen:
Niemand kann dein Herz brechen. Doch dieser jemand kann deine Erwartungen brechen. Und während er deine Erwartungen bricht, gelangst du tiefer und enger zu den Wünschen und Entscheidungen deines Herzens.
Sprüche und Zitate zum Thema Ehrlichkeit
„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.“
Thomas Mann
„Bin ich auch von Natur nicht ehrlich, so bin ich’s zuweilen aus Zufall.“
William Shakespeare
„Wer spät im Leben sich verstellen lernt, der hat den Schein der Ehrlichkeit voraus.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.“
Thomas Carlyle
FAQ: Ehrlichkeit
Ehrlich zu sein bedeutet deine Körperempfindungen, Emotionen und Gedanken aufrichtig und unverstellt nach außen mit jemandem zu teilen.
Ehrlichkeit erleichtert als natürlicher biologischer Prozess deinen Körper und Geist. Dazu hat Ehrlichkeit das Potenzial, Missstände und belastende Gefühle und Gedanken in deinen Beziehungen aufzudecken und aufzulösen.
Einzelnachweise
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