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Steinzeit-Ernährung, Low Carb, Atkins, Paleo und nun auch die Carnivore Diät – sind das alles nur Trends oder sind wir kurz davor, das Geheimnis, welche Ernährungsform für die Spezies Mensch die Richtige ist, zu lüften?
Nimm dir Zeit für diesen umfangreichen Artikel. Gemeinsam machen wir einen Ausflug in die Wissenschaft von pflanzlichen und tierischen Nährstoffen sowie in die Entstehungsgeschichte der Menschheit.
Was bedeutet Carnivore-Diät überhaupt?
Bei der Carnivore-Diät handelt es sich eigentlich nicht um eine Diät, sondern um eine Ernährungsform, bei der hauptsächlich tierische Produkte und Salz gegessen werden.
Abwechslungsreich gestaltet (Ja, das ist möglich!), liefert die Carnivore-Ernährung alle essentiellen Nährstoffe, hilft bei der Gewichtsreduktion, eliminiert Heißhunger und hat auch schon etlichen Menschen dabei geholfen, Entzündungen und auch Autoimmunerkrankungen loszuwerden.
Ist das nun das Go für Ham and Eggs, Salami, Schnitzel und Co?
Natürlich nicht! Ärzte und Experten wie Dr. Paul Saladino, die sich intensiv mit der Carnivore-Ernährung auseinandergesetzt haben, betonen immer wieder die Wichtigkeit der „Nose-to-Tail“ Ernährung. Mehr dazu erfährst du weiter unten.
Welche Vorteile hat die Carnivore Diät?
Die Carnivore-Ernährung ist vergleichbar mit einer Eliminationsdiät, da potentielle Allergene sowie möglicherweise entzündungsfördernde Nahrungsmittel weggelassen werden.
Da Pflanzen nicht weglaufen können, schützen sie sich durch „biochemische Waffen“ vor dem Gefressen werden. Pflanzen enthalten verschiedenste Antinährstoffe, die als Abwehrmechanismus dienen und den Körper auf unterschiedlichste Art und Weise reizen können (mehr dazu weiter unten).
Durch den kompletten Verzicht auf pflanzliche Lebensmittel kommt es zu einer Art Reset des Immunsystems. Etliche pflanzliche Schutzstoffe (Antinährstoffe) wie Lektine, Tannine oder Oxalate – triggern nämlich das Immunsystem und können sogar zu Autoimmunerkrankungen führen.
Selbstheilung durch die Carnivore Diät?
Immer mehr Menschen „landen“ nach einem jahrelangen Leidensweg bei der Carnivore Diät. Das bekannteste Beispiel ist die Tochter des kanadischen Psychologieprofessors und Autors Jordan Peterson.
Seine Tochter, Mikhaila, litt seit ihrer Kindheit an etlichen Autoimmunkrankheiten. Rheumatoide Arthritis, Depressionen, Schlaflosigkeit, Schuppenflechte, dyshidrotische Ekzeme… und diese Liste ließe sich noch fortführen. Mit der Carnivore Diät konnte Mikhaila mehr als zehn Medikamente absetzen und hat innerhalb weniger Monate all ihre Krankheiten geheilt. Hier kannst du ihre Geschichte lesen.
Probleme bei herkömmlichen Keto- bzw. Carnivore Diäten
Bei einer fleischlastigen Paleo-Ernährung und vor allem auch bei der Carnivore-Ernährung, fallen etliche Nahrungsmittel weg. Auf Getreide, Reis, das meiste Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten, Kerne, Nachtschattengewächse und oft auch auf oxalsäurehaltige sowie histaminreiche Lebensmittel wird verzichtet.
Was übrig bleibt, sind in erster Linie unverarbeitete tierische Nahrungsmittel. Diese dienen zur Deckung des Makro- und Mikronährstoffbedarfs. Dazu gehören Eier, unverarbeitetes Fleisch und Fisch. Doch Vorsicht, größere Mengen von tierischem Protein und mangelnde Qualität des Fleisches können zu Problemen führen.
Das Ungleichgewicht zwischen Methionin und Glycin
In etlichen Keto-Diäten wird ein Übermaß an Muskelfleisch und tierischem Protein konsumiert- das Gegenteil einer ausgewogenen Nose-to-Tail Carnivore Diät. Das kann zu einem Ungleichgewicht zwischen den Aminosäuren Methionin und Glycin führen. Methionin kommt vor allem in magerem Fleisch und dem Eiweiß von Eiern vor, während Glycin in Kollagen vorkommt.
Kollagen gehört zu dem Eiweiß, welches am meisten in deinem Körper vorkommt.
Kollagen ist sehr wichtig für gesunde Haut, Knorpel und Gelenke. Du findest es im Bindegewebe von Tieren und Menschen. Fleisch mit vielen Sehnen hat mehr Bindegewebe (und somit Kollagen) als ein mageres Filetsteak.
Auch die Innereien und Knochen von Tieren (vor allem Ochsenschwanz und Markknochen) sowie die Haut von zum Beispiel Hühnern und Fischen sind reich an Kollagen.
Unsere heutige Ernährung ist sehr arm an Kollagen. Möglichkeiten, hochwertiges Kollagen in den Alltag einzubauen, sind ein bioverfügbares Kollagen-Supplement von grasgefütterten Rindern, das Zubereiten von Bone Broth (Knochenbrühe), das bewusste Essen von tierischem Bindegewebe, Innereien (z.B. Leber, Herz und Nieren), sowie Knochenmark.
Mangelnde Qualität der tierischen Produkte
Fleisch ist nicht gleich Fleisch! Unser Körper kann nur so gesund sein, wie die Nahrungsmittel, die wir zuführen. So wie der Boden, auf dem eine Pflanze wächst, über deren Nährstoffgehalt entscheidet, ist die Fleischqualität wesentlich von der Fütterung und Haltung der Tiere abhängig.
Welches Fleisch isst du?
Das Fleisch von grasgefütterten Tieren aus nachhaltiger und artgerechter Haltung wirkt sich vollkommen anders auf den menschlichen Körper aus als Fleisch konventionellem Ursprungs.
Wusstest du, dass Fleisch von artgerecht gefütterten und gehaltenen Tieren mehr Omega-3-Fettsäuren sowie fettlösliche Vitamine und Antioxidantien enthält?
Konventionelle Fleischwirtschaft ist alles andere als nachhaltig: Sie trägt zur Verschmutzung der Umwelt bei, verbraucht extrem viel Wasser und fördert das Abholzen des Regenwaldes, um dort in der Folge Futterpflanzen wie Mais oder Soja als Monokulturen anzubauen.
Den Tieren werden neben oft genmanipulierten Futtermitteln auch Antibiotika verabreicht, um Seuchen und Infektionen vorzubeugen, da die Tiere auf engstem Raum gehalten werden. Diese Art der Produktion ist auf jeden Fall abzulehnen und verantwortungslos den Tieren, der Natur und nicht zuletzt auch uns selbst gegenüber.
Ist Bioqualität ausreichend?
Optimal ernährte Kühe fressen kein Getreide, sondern Gras. Getreidefütterung führt dazu, dass die Tiere mehr Entzündungen erleiden und deren Fleisch einen höheren Gehalt an Omega-6-Fettsäuren wie Arachidonsäure enthält.
Auch Stress wirkt sich sehr negativ auf das Fettsäureverhältnis aus, weshalb eine artgerechte Behandlung der Tiere, Mutterkuhhaltung und Einzelschlachtung ohne lange Transporte für eine wirklich gute Fleischqualität entscheidend sind. Bio-Standards alleine reichen also für eine optimale Fleischqualität nicht aus!
Nachhaltig Fleisch konsumieren – so geht’s:
Die einzige Möglichkeit, den Fleischkonsum nachhaltig zu gestalten ist, Fleisch von verantwortungsvollen Bauern oder Jägern zu beziehen, welche nach höchsten Standards arbeiten. Am besten ist es, persönlichen Kontakt mit regionalen Bauern bzw. Jägern zu pflegen und abzuklären, nach welchen Qualitätsstandards gearbeitet wird.
Auch Eier und Fisch sollten in diesem Sinne ausgesucht werden. Fisch sollte hauptsächlich aus heimatlichen Seen oder nachhaltigen Bio-Fischereien bezogen werden, da die Meere stark überfischt und leider sehr verschmutzt sind.
Was bedeutet Nose-to-Tail Carnivore Diät?
Die Nose-to-Tail Carnivore Diät soll die Art der Ernährung imitieren, die auch unsere Vorfahren über die letzten Millionen Jahre praktiziert haben. Denn an diese Art der Ernährung hat sich unsere DNA im Laufe der Evolution bestens angepasst. Bei der Nose-to-Tail Carnivore-Ernährung wird – wie der Name schon vermuten lässt – das gesamte Tier gegessen.
Bei einer abwechslungsreichen Carnivore-Ernährung steht nicht nur Muskelfleisch auf dem Speiseplan, sondern auch Bindegewebe, Organe, Knochen, sowie heimische Fische und Eier.
Seit wann existiert Fleischkonsum?
Dass der Konsum von Tieren für die menschliche Entwicklung ausschlaggebend war, ist durch zahlreiche Literatur gut belegt. Vor ca. 2,5 Millionen Jahren existierte der Homo Habilis, eine ausgestorbene Art der Gattung Mensch. Es wird vermutet, dass zur Zeit des Homo Habilis auch der Fleischkonsum begann, da aus dieser Zeit auch die ersten Beweise von Jagd auftauchten. Neben diversen Steinwerkzeugen wurden auch eindeutige Jagdspuren an fossilen Knochen aus dieser Zeit gefunden.
Bevor Tiere gejagt wurden, waren wir Menschen eher als Aasfresser unterwegs und haben Knochen aufgebrochen, um Knochenmark und Gehirn zu konsumieren. Auch die darin enthaltenen Nährstoffe und vor allem der erhebliche Fettgehalt sollen wesentlich zu der menschlichen Evolution beigetragen haben.
Der Einfluss von Fleischkonsum auf die Evolution
Beginnend vor ca. 2,5 Millionen Jahren hat unser Gehirn deutlich an Größe zugelegt. Der Grund dafür, so wird argumentiert, ist die extreme Nährstoffdichte von Fleisch, Knochenmark und Organen. Unser Gehirn braucht ca. 20% der zugeführten Energie, hat aber nur einen Gewichtsanteil von ca. 2% unseres Körpergewichtes.
Doch nicht nur die verfügbare Energie, sondern auch die im Fleisch vorhandenen Vitamine B12, B3 und Vitamin A sowie Omega-3-Fettsäuren sollen einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung unseres Gehirns geleistet haben.
Wie haben sich unsere Vorfahren ernährt?
Die Hadza sind ein noch existierendes indigenes Jäger-und-Sammler-Volk. Sie leben in Afrika, in Tansania und gelten als eines der letzten Völker dieser Art.
Wusstest du, dass die Hadza genetisch eine der ältesten Abstammungslinien der Menschheit in sich tragen?
Die Hadza sind sehr gut erforscht und repräsentieren das typische Leben unserer Vorfahren. Was für uns unvorstellbar ist, leben die Hadza heute noch. Sie haben die ursprüngliche Ernährungs- und Lebensweise der Menschheit beibehalten, jagen wilde Tiere, sammeln Honig und reife Beeren.
Auch Knollen stehen manchmal auf dem Speiseplan der Hadza. Diese haben jedoch einen sehr geringen Stellenwert und werden nur gesucht, wenn Fleisch, Honig und Beeren nicht verfügbar sind. Obwohl die Hadza keine seitenlange Lebensmittelliste haben, ist deren Ernährung nicht einseitig und das Urvolk erfreut sich bester Gesundheit.
Was ist das Geheimnis der Hadza?
Der Fleischkonsum der Hadza kann nicht verglichen werden mit dem Fleischkonsum in der westlichen Welt: Indigene Völker, die als Jäger und Sammler leben, erlegen Tiere, die in freier Wildbahn – also artgerecht – gelebt haben und essen das gesamte Tier.
Vor allem die Innereien gelten als besonders wertvoll, da die Nährstoffdichte enorm hoch ist und bereits geringe Mengen an Leber beispielsweise den Bedarf an Vitamin B12 und Vitamin A decken können.
Auch Knochenmark, Gehirn, Bindegewebe, Herz und Nieren werden verzehrt. Daher ist diese Art von Fleischkonsum alles andere als einseitig: Der Arzt Dr. Paul Saladino betont in seinem Buch „The Carnivore Code“ die enormen gesundheitlichen Vorteile einer solchen „Nose-to-Tail“-Ernährung.
Warum werden bei der Carnivore Diät keine Pflanzen gegessen?
Wenn du eine Pflanze wärst, verwurzelt im Boden, was würdest du tun, wenn du auf dem Speiseplan eines wilden Tieres landest? Weglaufen? Tja, das können Pflanzen leider nicht. Sie haben aber verschiedene Mechanismen entwickelt, sich auf biochemische Art und Weise zu verteidigen, z.B. durch Antinährstoffe.
Antinährstoffe sind Substanzen, die von Pflanzen als Schutzmechanismus benutzt werden. Diese Biomoleküle können auch im menschlichen Körper Schaden anrichten. Sie verhindern beispielsweise die Aufnahme von Mineralstoffen (z.B. Phytinsäure oder Oxalate), hemmen Verdauungsenzyme (Proteasehemmer), reizen den Darmtrakt und tragen zu Autoimunreaktionen bei (Lektine wie z.B. .
In diesem ausführlichen Review findest du etliche Antinährstoffe, sowie die biochemischen Zusammenhänge.
Vitamin C Versorgung bei der Carnivore Diät
Eine sehr gut durchdachte und ausgewogene Carnivore-Ernährung kann den Körper mit jedem Nährstoff versorgen, sogar mit Vitamin C. Dieses Vitamin kennen wir vor allem aus der Welt der Pflanzen, doch auch Fleisch (hauptsächlich Rinderleber) enthält Vitamin C.
In 100 g Leber sind ca. 25 mg Vitamin C enthalten. Um Skorbut vorzubeugen, reichen lediglich 10 mg Vitamin C. Es wird außerdem argumentiert, dass der Körper bei einer Carnivore-Ernährung wesentlich weniger Vitamin C benötigt.
Das sind die Gründe:
- Vitamin C wird im Körper als enzymatischer Co-Faktor für die Bildung von Kollagen benötigt. Es trägt dazu bei, Hydroxygruppen an die Aminosäuren Lysin und Prolin zu hängen. Knochenbrühe oder Fleisch mit einem größeren Anteil an Bindegewebe enthält Kollagen und somit auch erhebliche Mengen an den bereits hydroxylierten Aminosäuren Hydroxylysin und Hydroxyprolin.
- Vitamin C wird mit dem gleichen Transportsystem wie Glucose in die Zellen aufgenommen. Wenn der Blutzuckerspiegel also hoch ist, wird Glucose bevorzugt aufgenommen und vom Blut zu den Zellen gebracht. Das bedeutet, je höher der Blutzuckerspiegel, desto weniger Vitamin C gelangt zu den Zellen.
Wichtig ist, Fleisch und Leber nur sehr kurz anzurösten, damit das Vitamin nicht zerstört wird.
Was steht auf dem Menüplan bei der Carnivore Diät?
Bei der Carnivore Diät stehen hochqualitative und abwechslungsreiche tierische Produkte sowie Salz auf dem Speiseplan. Wie oben beschrieben, sollte das Fleisch aus nachhaltiger, regionaler und artgerechter Viehwirtschaft stammen. Selbiges gilt für Fisch und Eier. Bevorzugt werden Rind, Schaf, Wild, heimische Fische wie Forelle und Karpfen, sowie Weidegänse, Hühner und Bio-Eier aus Freilandhaltung.
Vor allem Fleisch, welches reich an Bindegewebe und Fett ist, wird bevorzugt. Dazu gehört das klassische Rib Eye Steak, aber auch Hackfleisch, Gulaschfleisch und Ochsenschwanz.
Einen wesentlichen Anteil sollten auch Innereien und Knochen haben. Herz und Leber sind tolle Innereien für Carnivore-Beginner. Es gibt etliche Rezepte für geschmortes Rinderherz oder auch geröstete Leber. Hühnermägen und Hühnerherzen schmecken sehr neutral. Man kann diese ungefähr zwei Stunden weich köcheln und dann einfach mit etwas Salz kurz anbraten.
Fett – ein extrem wichtiger Nährstoff!
Fett spielt eine wesentliche Rolle bei der Carnivore Diät.
Gute Fettquellen sind:
- Rindernierenfett (engl. Suet bzw. Tallow): enthält Stearinsäure, die sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirkt
- Knochenmark: enthält Calcium, Magnesium, Kollagen
- Eigelb: enthält Vitamin A, Vitamin B1, B2, B6, Vitamin E, Vitamin K2, Cholin, Selen, Phosphor
- fettige Fische: enthalten Omega-3-Fettsäuren
- Ghee (ausgelassene Butter): enthält Buttersäure und wirkt sich sehr gut auf die Darmflora aus
Experten der Carnivore-Ernährung empfehlen einen Fettanteil von mindestens 50%. Wenn du also 200 g Protein zu dir nimmst, solltest du auch 200 g Fett zu dir nehmen.
Deshalb ist Fett wichtig für unseren Körper:
- Unser Gehirn besteht zum Großteil aus Fett und jede einzelne Zelle unseres Körpers benötigt Fett. Omega-3-Fettsäuren zum Beispiel sind enorm wichtig für ein gesundes Gehirn und flexible, elastische Zellmembranen. So kann auch eine optimale inter- und intrazelluläre Kommunikation sowie Stoffaustausch und Nährstoffaufnahme stattfinden.
- Die Doppelmembran unserer Mitochondrien besteht ebenfalls aus Lipiden. In unseren Mitochondrien wird Energie generiert! Deshalb sind gesunde Mitochondrienmembranen das A und O für optimale Energiebereitstellung.
- Ohne Fett keine Reizweiterleitung im Nervensystem. Deine Nervenbahnen sind von einer Schutzschicht aus Myelin umgeben. Diese besteht zu ungefähr 70% aus Fett.
- Hormone werden aus Fett, Eiweiß und Cholesterin (Sexual- und Stresshormone) gebildet. Eine fettarme Ernährungsweise kann zum Beispiel zu einem niedrigen Östrogenspiegel führen und Einfluss auf den weiblichen Zyklus und die Schlafqualität haben.
- Fett ist eine wichtige Energiequelle. Der Makronährstoff Fett ist nicht nur ein essentieller Baustoff im menschlichen Körper, sondern auch eine verlässliche Energiequelle, die uns über lange Zeit satt hält, den Insulinspiegel stabilisiert und Heißhunger verhindert.
- Fettlösliche Vitamine brauchen Fett, um aufgenommen zu werden. Sie werden vor allem in der Leber und auch im Fett gespeichert. Hochqualitative Leber (von zum Beispiel Lämmern, Rehen oder Kälbern) ist eine hervorragende Quelle.
Salz bei der Carnivore Diät
Zu wenig Salz kann zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt führen. Bei Salz kommt es besonders auf die Qualität an. Herkömmliches Kochsalz wird raffiniert und was übrig bleibt, ist reines Natriumchlorid. Wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium und andere Spurenelemente gehen dabei verloren.
Konventionellem Salz werden außerdem Rieselhilfen und Trennmittel beigemischt und oft wird das Salz zusätzlich gebleicht. In Speck und Wursterzeugnissen kommt Pökelsalz zum Einsatz, welches Natriumnitrit enthält. Aus diesen Nitriten können Nitrosamine entstehen, die auch mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden.1https://www.nature.com/articles/306638a0.pdf?origin=ppub
Viele Gesundheitsexperten stehen handelsüblichem Koch- und Pökelsalz eher kritisch gegenüber und raten zu naturbelassenem Stein- bzw. Ursalz. Von diesem wertvollen und mineralstoffreichen Salz können pro Tag 7-10 g zugeführt werden.
Ist die Carnivore Diät ethisch vertretbar?
Obwohl gut belegt ist, dass tierisches Fett und auch Protein eine wesentliche Rolle in der menschlichen Evolution gespielt haben, gibt es auch Argumente gegen den Konsum von Fleisch. Fleischkonsum sei nicht nachhaltig und ethisch nicht vertretbar.
Man kann sich im Sinne einer nachhaltigen Lebensweise jedoch auch die Frage stellen: Wie sinnvoll ist es, Nahrungsmittel zu konsumieren, die um die ganze Welt reisen, um nach langen Transportwegen auf unserem Teller zu landen. Oder wie viele Kleintiere, Hasen oder auch Rehkitze bei einer Getreideernte qualvoll verenden.
Ganz egal, was man isst. Wir Menschen sollten Verantwortung dafür übernehmen und uns immer wieder darin erinnern, dass alles, was wir zu uns nehmen, auch zu einem Teil von uns wird. Und deshalb sollten wir uns auch genauestens mit unseren täglichen Nahrungsmitteln auseinandersetzen.
Ob die Carnivore Diät etwas für dich ist, kannst du am besten auf der Basis der dargelegten Argumente entscheiden – wenn dich diese Form der Ernährung anspricht, ist es vielleicht einen Versuch wert. Die Carnivore-Ernährung erscheint anfänglich recht kontrovers, doch je länger man sich damit beschäftigt, desto mehr gute Gründe lassen sich für diese neue und doch Millionen Jahre alte Form der Ernährung finden.
Einzelnachweise
Sehr interessanter Artikel. Mich würde interessieren wann die ersten Erfolge bei !Autoimmunerkrankungen eintreten.
Grüße von Christiane
Liebe Christiane,
Es ist schwierig zu sagen, weil ich ja auch deine Geschichte sozusagen nicht kenne. Grob gesagt kommt es bestimmt drauf an, um welche Erkrankung es sich handelt, wie lange diese schon da ist und auch wie der Lebensstil die letzten Jahre war. Je nachdem kann das Immunsystem besser daran arbeiten die Selbstheilung zu aktivieren. Es gibt etliche Facebook Gruppen und Foren, in denen Leute schreiben, dass sie nach 3-4 Wochen deutliche Verbesserungen gemerkt haben. Auf ihrer Seite teilt Mikhaila Peterson, die etliche Erkrankungen hatte ihre Geschichte. https://mikhailapeterson.com/
Bei mir selbst zum Beispiel hat das Weglassen von allen Getreidesorten, Hülsenfrüchten, Milchprodukten, Zucker, Oxalaten, Nüssen und Samen Wunder bewirkt. Ich selbst esse trotzdem eine kleine Portion Süßkartoffeln, Karotten oder Kürbis ab und an und merke, dass mir das für eine bessere Schlafqualität hilft. 🙂 Ich hoffe ich konnte dir helfen und zögere nicht, wenn du weitere Fragen hast. Kathi