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Bei Brot ohne Mehl könnte man behaupten: „Das ist doch gar kein Brot!“ Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass es sich bei herkömmlichem Brot aus dem Supermarkt oder der Backbox auch nicht um frisches Brot handelt.
Was ist Brot überhaupt?
Brot gibt es schon seit einigen Jahrtausenden. Nur das Brot, das damals hergestellt wurde, hat nichts mehr mit dem Brot zu tun, welches wir heute als solches bezeichnen.
Traditionell wird Brot aus Sauerteig hergestellt. Das bedeutet, diverse Hefepilze vergären den Brotteig, der eigentlich nur aus gemahlenem Getreide und Wasser besteht. Der Vorteil von Sauerteigbrot ist, dass das Getreide durch den Gärprozess wesentlich bekömmlicher wird.
Das moderne Brot
Heute fehlt die Zeit, den Brotteig ruhen zu lassen. Dafür landen verschiedene Zusätze und Hilfsmittel im Brot, sodass es trotzdem aufgeht, zusammenhält und nach etwas schmeckt. Zum Einsatz kommen Backtriebmittel, Emulgatoren, Enzyme, Stabilisatoren, verschiedene Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe.
Der Duft von frischen, warmen Brötchen im Supermarkt kommt schlicht daher, dass tiefgekühlte Teiglinge aufgebacken werden. Tausende von Teiglingen werden im großen Stil hergestellt, vorgebacken und dann an Supermärkte, Tankstellen u.ä. geliefert.
Das hat nichts mehr mit dem zu tun, was ein Bäcker früher geleistet hat, um frisches, bekömmliches und mit Liebe zubereitetes Sauerteigbrot zu backen.
Das Problem mit dem Mehl
Das Mehl in herkömmlichem Brot wird außerdem nicht frisch gemahlen, sondern in großen Mengen verarbeitet und gelagert. Das macht das Mehl anfälliger für Schimmelbefall. Auch das heute eingesetzte Weizenmehl enthält wesentlich mehr Gluten als Urgetreide. Gluten ist in der industriellen Brotherstellung sehr beliebt, da das Klebereiweiß wesentlich zum Aufgehen und den Zusammenhalt des Brotes beiträgt.
Gluten jedoch ist ein Antinährstoff, der auch bei gesunden Menschen zu Reizungen und Problemen im Darmtrakt führen kann.
Hier liest du, warum du unbedingt auf Gluten verzichten solltest.
Brot ohne Mehl ist eine tolle Alternative, für all jene, die auf gesunde und vollwertige Ernährung achten und auf Gluten verzichten möchten. Unser Brot ist außerdem vegan und perfekt für die Low Carb Ernährung geeignet.
Wie funktioniert Brot ohne Mehl?
Keine Angst, dieses Rezept ist wirklich einfach! Lass dich nicht von der Vorbereitungszeit abschrecken. Die Vorbereitung ist hier super bedeutungsvoll! Da Nüsse und Kerne Antinährstoffe wie zum Beispiel Lektine oder Phytinsäure enthalten, werden diese am Vortag eingeweicht. Am nächsten Tag geht dann alles ganz zügig.
Versprochen, dich wird dieses Rezept so begeistern, dass du normales Brot nicht mehr vermissen wirst.
Im Prinzip musst du einfach alle Zutaten in eine Schüssel geben, mischen, warmes Wasser dazu schütten, kneten und die Masse auf ein Backblech legen und backen. Fertig!
Woraus besteht denn Brot ohne Mehl überhaupt?
Unser Brot ohne Mehl besteht aus Nüssen, etwas Buchweizen, Samen und Kernen. Zusammengehalten wird das Brot durch Flohsamenschalen. Diese wirken sich außerdem sehr positiv auf die Verdauung aus.
Hast du schon mal was von „Life Changing Bread“ gehört?
Das Rezept des Life Changing Breads ging um die ganze Welt. Im Prinzip ist das Life Changing Breads nichts anderes als Brot ohne Mehl, dafür mit jeder Menge Körner und Nüssen. Im Originalrezept sind Haferflocken und Ahornsirup enthalten. Da das nicht so ganz unseren Vorstellungen entspricht, haben wir uns einfach ein abgewandeltes Rezept ausgedacht.
Tipp: Unser Brot ist reich an gesunden Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren, sowie Mineralstoffen und eignet sich hervorragend als Mahlzeit für unterwegs. Ob für Low Carb, Keto oder einfach so. Es hält dich sehr lang satt und versorgt den Körper mit ausreichend Energie für etliche Stunden. Du kannst dein Brot außerdem in Scheiben einfrieren und dann einfach auftauen und kurz toasten, wann immer du Lust darauf hast.
Brot ohne Mehl: Vollwertig und nussig
Kochutensilien
- große Schüssel zum Teig mischen
- Backofen
- Backblech
- Backpapier
- eventuell ein Hochleistungsmixer
Zutaten
Trockene Zutaten
- 150 g Sonnenblumenkerne über Nacht eingeweicht
- 150 g Nüsse über Nacht eingeweicht
- 50 g Buchweizen über Nacht gekeimt*
- 5 EL Leinsamen ganz
- 5 EL Leinsamen geschrotet
- 3 EL Flohsamenschalen gemalen
- 3 EL Hanfsamen geschält
- 3 EL Kokosmehl Alternativ Mandelmehl, Leinmehl
Gewürze
- 1/2 EL naturbelassenes Salz z.B. Steinsalz, Himalayasalz
- 1 EL Brotgewürz optional
Feuchte Zutaten
- 60 g Kokosöl Alternativ Ghee (nicht vegan)
- ca. 400 mL warmes Wasser
- 2 EL Apfelessig bio, naturtrüb
Anleitungen
Vorbereitung (am besten am Vorabend)
- Weiche am Vortag Nüsse und Sonnenblumenkerne in Wasser ein und gib 1 TL Salz dazu.
- Gib den Buchweizen in ein Keimglas mit Wasser, lasse ihn 30 Minuten einweichen und gieße dann das Wasser ab. Spüle das Glas, bis die Schleimstoffe entfernt sind. Lass das Keimglas verkehrt in der Spüle stehen.
- Wenn du kein Keimglas hast, kannst du den Buchweizen nach dem Einweichen und Spülen auch in ein feines Sieb geben und dieses dann über Nacht zudecken.
Zubereitung
- Lege ein Backpapier auf ein Backblech.
- Drehe den Ofen auf 170°C (Ober-Unter Hitze) auf.
- Spüle Nüsse, Sonnenblumenkerne und Buchweizen gut durch und verteile alles auf dem Backblech.
- Trockne Nüsse, Sonnenblumenkerne und Buchweizen für ca. 5-7 Minuten im Backofen.
- Gib dann alle restlichen trockenen Zutaten, sowie die Gewürze in eine große Rührschüssel.
- Nimm das Backblech aus dem Backofen (Vorsicht heiß) und gib Kerne, Nüsse und Buchweizen in den Mixer. Mixe kurz auf niedriger Stufe, um alles ein wenig zu zerkleinern. (Das Backblech samt Papier brauchst du gleich wieder für das Brot!)
- Gib dann die Mischung zu den restlichen Zutaten in die große Rührschüssel und vermische alles.
Feuchte Zutaten dazufügen
- Wärme ca. 400 mL Wasser auf, bis es lauwarm ist und füge dann den Apfelessig hinzu.
- Fülle das Wasser in die Schüssel auf die trockenen Zutaten und gib dann gleich das Kokosöl dazu.
- Stelle dir außerdem das Backblech samt Papier und ca. 300 mL warmes Wasser neben deine Rührschüssel, falls du noch mehr benötigst.
- Beginne nun zu kneten, bis eine homogene und gleichmäßige Masse entsteht. Gib gegebenenfalls noch etwas Wasser dazu.
- Nimm dann den gesamten Teig und verteile ihn auf dem Backblech. Versuche einen runden und etwa 3-4 cm dicken Laib zu formen.
- Backe das Brot ca. 1 Stunde bei 170°C auf Ober-und-Unterhitze. Schau nach ca. 40 Minuten nach deinem Brot. Jeder Ofen ist anders.
Das Wichtigste!
- Nimm das Backblech aus dem Backofen und lasse dein Brot mindestens vier Stunden (noch besser acht Stunden) auskühlen, damit du es schneiden kannst, ohne dass es bröselt.
Eine Frage. Müssen die Flohsamen eingeweicht werden?
nein 🙂 sie müssen nicht eingeweicht werden 🙂
Das ist aber kein Keto Rezept. Buchweizen ist kein Keto-Lebensmittel.
Hey Tanni,
streng genommen ist das richtig. Da das ganze Brot nur 50g Buchweizen enthält, was etwa 35g Kohlenhydraten entspricht, kann man es theoretisch schon in die Keto Ernährung einbauen. Man sollte dann nur nicht zu viel davon essen. Aber gerade wenn man sportlich aktiv ist, sind ein paar mehr gesunde Kohlenhydrate für viele Menschen kein Problem. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, ist es natürlich besser die Kohlenhydrate gänzlich zu minimieren.
LG Nicole